…Wie wir mit Tod und Trauer umgehen, hängt mit der Art zusammen, wie wir unser Leben führen. Man kann mitten im Leben tot sein, wenn man innerlich zerrissen ist und im Unfrieden mit sich und Gott und der Welt lebt. Ein Wunder ist es, wenn ein solcher lebendig Toter endlich doch die Stimme der Liebe an sich heranlässt.
Aus einem Ende ein neuer Anfang
…Schon in der Bibel wurden die Hoffnungen der Christen verspottet. Die Christen der ersten Generation, die fest daran geglaubt hatten, Jesus werde bald wiederkommen und sein Reich des Friedens aufrichten, waren gestorben und schienen im Unrecht gewesen zu sein. Die Zyniker und Lästerzungen äußerten ihre Zweifel immer lauter. Daraufhin redet der zweite Petrusbrief auf seine Weise vom Ende.
Von Gott hinweggenommen
…Die Bibel ist realistischer als die fromme Phantasie derer, die das Wort „Entrückung“ erfunden haben. Sie sagt: „Henoch ging mit Gott. Es nahm ihn Gott.“ Ein Mensch, der im Gottvertrauen lebt, geht nicht verloren. Dass Gott den Henoch nimmt, ist für ihn kein Unglück; er nimmt ihn ja zu sich.
Wie kann Sterben ein Gewinn sein?
…Wenn das Sterben nur Verlust wäre, absolut und endgültig, müsste man für das ganze Leben eine Verlustbilanz aufmachen. Schließlich endet jedes Leben mit dem Tod. Wäre mit dem Tod alles aus, streicht der Tod dann nicht auch alles durch, was vorher war? Empfinden darum vielleicht viele Menschen ihr ganzes Leben als sinnlos, weil sie den Tod als absolutes Ende fürchten?
Der raufende und saufende Sklave
…Das ist das Tröstliche am Gleichnis Jesu vom raufenden und saufenden Sklaven. Es ist nicht egal, was wir in dieser Welt tun. Wir sind nicht alleingelassen. Wir gehen auf ein Ende zu, das ein gutes Ziel sein kann. Wir haben einen, vor dem wir uns verantworten müssen. Von Jesus Christus her bekommt das, was wir tun und lassen, einen Sinn.
Zukunftsmusik
…Wo wir um geliebte Menschen Tränen vergießen können, ist diese Welt nicht verloren. Wer eine Schulter findet, um sich auszuweinen, kann unerträgliche Schmerzen und Traurigkeiten vielleicht doch ertragen. Wo uns Bosheit und Unrecht nicht kalt lassen oder wo sogar Tränen der Reue fließen, besteht Hoffnung auf Menschlichkeit.
Wer kommt zu spät zum Leben?
…Eigentlich kann jedes Mädchen genug Öl haben, die Gefäße sind groß genug, um für eine Nacht zu reichen, sie müssen nur rechtzeitig nachgefüllt werden. Wir müssen überlegen: Wie fülle ich die Tanks meiner Seele auf? Wem kann ich vertrauen? Wo finde ich Liebe, die mich leben lässt, und Mut, diese Liebe anzunehmen?
Bestattung – katholisch und evangelisch
Was spielt sich bei einer evangelischen Beerdigung oder Trauerfeier ab?…
Klug werden im November
Der November gilt als trüb und grau. Vielen schlägt die Stimmung dieses Monats aufs Gemüt, in dem sich von Allerheiligen bis zum Ewigkeitssonntag das Thema der Vergänglichkeit und des Sterbens aufdrängt. Lieber wäre es uns, es gäbe kein nasskaltes Wetter und keinen Tod.…
Ruhe für unsere Seele – Ruhe für die Toten
…Macht keinen harten Stock aus eurem Herzen, mit dem ihr euch selbst hart macht und andere prügelt, sondern traut der Güte Gottes etwas zu. Lasst euer Herz fühlen, es ist keine Schande, ein Weich-Ei zu sein. Ruhe finden, das geht oft erst dann, wenn die Tränen geweint, der Schmerz gespürt und das Herz ausgeschüttet werden konnten.