…Es ist sinnlos, sich Gedanken darüber zu machen, mit welchem Mann eine Frau zusammen sein wird, die mehrere Männer gehabt hat. Im Himmel wird nicht mehr geheiratet, im Himmel gelten andere Regeln. Sie werden sein wie die Engel, sagt Jesus. Engel sind Person gewordene Gedanken Gottes. Die Toten bleiben aufbewahrt in Gottes Gedanken.
Das Zeitliche segnen
… sterben wir. Zu guter Letzt? Ist der Tod nicht ein böses Ende, ein Feind für Mensch und Gott?
Eine Konfirmandin meint: „Wenn es Gott gäbe, würde er nicht die Menschen sterben lassen.“ Eine andere wirft ein: „Vielleicht ist es gut, wenn man früh stirbt, dann muss man nicht noch mehr Schreckliches erleben.“…
„Der Herr ist mein Hirte“
…Für meine Mutter war dieser Psalm ein Trost – damals am Kriegsende. Die Angst vor Überfällen, Plünderungen und Vergewaltigungen war groß. Elektrischen Strom gab es nicht mehr, Kerzen und Öl-Lampen wurden weggenommen, abends konnte man nicht mehr lesen. Aber die auswendig gelernten Bibelverse konnte ihr keiner nehmen, zum Beispiel: „Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.“
„Liebe deckt und birgt mich lind“
…Was heißt denn „lind“ und „birgt“? fragt bei dieser Strophe vielleicht ein Kind. Dann kann man es in die Arme schließen und sagen: So ist das, wenn man ein Kind in seinen Armen birgt. Und man kann es zart streicheln und sagen: Dieses Zarte, Sanfte, Schöne beim Streicheln nennt der Dichter „lind“.
Wunderliebe im weiten Feld der Ewigkeit
…Predigt zum Lied 276 aus dem Evangelischen Kirchengesangbuch: „Geht hin, ihr gläubigen Gedanken“ – im neuen Evangelischen Gesangbuch – das im Advent 1993 in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau eingeführt wurde – leider nicht mehr enthalten. Der Liederdichter staunt: Gott hat Pläne mit allen Menschen, auch mit denen ganz unten.
Realistisch und voller Hoffnung
…Viele fühlen sich gefangen zwischen „Alles oder Nichts“. Wenn ich nicht alles erreichen kann, fange ich lieber gar nichts an. Wenn ich immer wieder enttäuscht werde, lasse ich niemanden an mich heran. Hier beginnt der Unterschied zwischen schicksalhaftem und selbstverschuldetem Unheil. Lebensumstände werden uns geschickt, für die wir nichts können. Aber was wir daraus machen, ist zum Teil unsere Verantwortung.
Einwände gegen Einwände gegen die Jenseitshoffnung
…Fragen habe ich gestellt. Haben wir auch Antworten? Ich will versuchen, uns für Antworten zu öffnen, die wir durch Gottes Geist erhalten können. Denn es geht nicht um knifflige Denkaufgaben, die gelöst werden sollen, sondern darum, dass wir selbst betroffen sind von Leid und Trauer; von Sorge und von Angst; um das zu bewältigen, brauchen wir lebendige Hoffnung von Gott.
„Und Henoch wandelte mit Gott“
…In einer alten Armenbibel greift der Arm Gottes aus den Wolken herunter, fasst Henoch am reichlichen Haarwuchs und schwingt ihn freihändig nach oben. Diese Vorstellung hat wohl früher den Menschen geholfen, sich ihren Glauben auch bildlich einzuprägen. Heute brauchen wir andere Vorstellungen. Wir spüren die Hand Gottes, gehen mit ihm, wenn wir halten und gehalten werden, trösten und getröstet werden.
Tätig erwarten
…Es geht darum, vom Gottvertrauen her etwas zu tun, in Richtung Liebe, Menschlichkeit, Sinnerfüllung, Entfaltung seiner kleinen oder großen Fähigkeiten. Es geht aber nicht darum, sich aus reinem Pflichtgefühl einzusetzen, dabei selbst zu kurz zu kommen und sich irgendwann enttäuscht zurückzuziehen. Ich bin verantwortlich für das, was ich tue, aber auch angewiesen auf die Liebe und Hilfe anderer Menschen.
„Es wird keinen Tod mehr geben“
…Die Macht des Todes zeigt sich darin, dass wir Lebensziele, Beziehungen und Hoffnungen begraben. Ist diese Macht gebrochen, so können wir wieder Mut fassen. Unseren Lebenszielen doch wieder trauen. Neue Beziehungen knüpfen. Kleine Hoffnungsschimmer als Ansporn nehmen, uns mehr für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen – gegen alle Einwände, dass es ja doch keinen Zweck habe.