…Maria Magdalena wird als Apostelin und Missionarin zu den Männern geschickt. Die Brüder sollen ihr, der Schwester, zuhören. Durch sie sagt Jesus allen Christen über alle Grenzen hinweg: Der Vater, zu dem ich hinaufsteige, ist auch euer Vater, das heißt, ihr seid nicht Konkurrenten, sondern Geschwister! Wenn ihr das begreift und beherzigt und danach lebt, könnt ihr alle Streitigkeiten begraben.
Auferstehung: Aufstand gegen Todesmächte
…Der Schweizer Pfarrer und Dichter Kurt Marti hat ein „Anderes Osterlied“ gedichtet: vom Aufstand gegen die Herren, die mit dem Tod uns regieren. Wer sind diese Herren der Welt? Gemeint sind Strukturen des Bösen, denen wir uns ausgeliefert fühlen – und zugleich spielen wir in ihnen auch unsere Rolle. Auch wir sind mitverantwortlich, die einen mehr, die anderen weniger.
Der junge Gefangene und der fliehende Jüngling
…Helen Percy war mehrere Jahre Gemeindepfarrerin sowie Gefängnisseelsorgerin in Schottland. Inzwischen arbeitet sie als Schäferin. Als ich in der Zeitschrift „Junge Kirche” 1/2007 (S. 69-70) die Osterpredigt von Helen Percy entdecke, bemühe ich mich, ihre Erlaubnis zu bekommen, diese Predigt auch hier auf der Bibelwelt zu veröffentlichen.
„Die Sünd’ hat er gefangen!“
…Jesus bricht die Macht der Sünde, indem er sich widerstandslos töten lässt, denn Gott erweckt ihn, den Messias des Friedens, vom Tode. Jesus Christus befreit von Sünde, auch wenn die Herrschaft von Menschen über Menschen noch ungebrochen scheint. Die Freiheit von Sünde setzt sich durch, wo Menschen an Jesus glauben und ihm nachfolgen in den Gemeinden, die seinen Leib bilden.
Osterverstecke im Markusevangelium
…Jesu Geist kehrt vom Himmel auf die Erde zurück – dorthin, wo wir Schicksalsschläge erfahren und mit Alltagsbelastungen zu kämpfen haben. Markus braucht eine Auferstehungshoffnung, die stark genug ist, um den grauenvollen Erfahrungen des Untergangs von Jerusalem und den Massenmorden von Römern an Juden und Christen standzuhalten, die um das Jahr 70 am See Genezareth und in Jerusalem stattgefunden haben.
Fischfang im Morgengrauen
…Gut, dass die Evangelisten so mutig waren, uns unterschiedliche Ostererzählungen zu überliefern. Sie bogen nicht zurecht, was widersprüchlich schien. Sie überlassen uns, den Lesern, den Hörerinnen, unser eigenes Urteil. Denn für jede und jeden von uns kann es auf andere Art Ostern werden, genau wie damals für die Jüngerinnen und Jünger.
„Der schöne Ostertag!“
…Der Ostertag kann erst schön werden, wenn die Menschen ins Helle kommen, das Licht an sich heranlassen, das da zu leuchten beginnt. Obwohl die Frauen sehen, dass der Stein weggewälzt ist, obwohl sie die Botschaft des Engels hören, braucht es Zeit, bis sich die Osterbotschaft gesetzt und die Tiefe der Seele erreicht hat.
„Fasst mich an und seht!“
…Ich ahne, was Lukas sagen will. Auferstehung ist mehr als ein blutleeres Weiterleben der menschlichen Seele. Jesus bittet seine Freunde, mit ihm gebratenen Fisch zu teilen; da wissen sie, mit wem sie es zu tun haben: er hat ihren Hunger gestillt und kennt ihre Sehnsucht nach Liebe. Gott weckt auch uns auf mit der Geschichte, die unsere ureigene Geschichte ist.
„Er hat die Verwesung nicht gesehen“
…Ist Jesu Körper unverwest geblieben? Wenn wir so fragen, überschreiten wir die Grenze eines unauflösbaren Geheimnisses. Aber wer so wie Jesus als liebendes Ebenbild des Vaters im Himmel leben und sterben konnte, dessen Leben ist mehr als ein biologischer Prozess, der am Ende in einem ökologischen Kreislauf der Natur aufgeht bzw. untergeht.
„Auferstanden am dritten Tage“
…Für den Propheten Hosea ist der dritte Tag ein Tag der Hoffnung nach der Umkehr zu Gott von Wegen, die zum Tode führen. Und wie der arme Sünder Jona aus dem Bauch des Fisches befreit wurde, so wird der sündlose Menschensohn Jesus aus den Eingeweiden der Erde wieder zum Leben erweckt.