Glück statt Fasten

Obwohl Jesus wie Johannes der Täufer die nahende Katastrophe sieht, übernimmt er nicht seine Art des Fastens, sondern baut eine Gemeinschaft mit beglückenden Erfahrungen auf. Die Bettelarmen, die Kranken, die Zöllner, die Dirnen tun sich mit umherziehenden ehemaligen Handwerkern und Fischern zusammen, teilen ihre knappe Nahrung und pflegen ihre kranken Körper. Können wir uns vorstellen, was das für Freudenfeste waren?

„Schaut euch an!“

„Gott hat sich Einfältige und Machtlose ausgesucht, um die Klugen und Mächtigen zu demütigen“, schreibt Paulus an Hafenarbeiter und Sklavinnen in Korinth. Wir sollten uns fragen, ob wir vielleicht unbeabsichtigt Menschen den Zugang zur Gemeinde versperren, die Paulus zum eigentlichen Kern der Gemeinde rechnet: Behinderten, seelisch Kranken, Alkoholabhängigen, Nichtsesshaften, den sogenannten Asozialen?

Tropfen am Eimer

Wie Tropfen am Eimer sind die Völker für Gott, sagt Jesaja. Aber ist Gott in Jesus nicht selbst ein Tropfen am Eimer geworden? Man kann ihn foltern, quälen, auslöschen. Von den Mächtigen gekreuzigt, nahm der große Gott das Schicksal der Schwachen unter den Menschen auf sich. Nur er konnte so sterben – und auferstehen, Hoffnung hinterlassen, der lebendige Gott bleiben.

Jesu verbotenes Gespräch am Jakobsbrunnen

Jesus nimmt die Samaritanerin ernst. Sie darf sich akzeptieren und anderen etwas geben, muss bei Schwierigkeiten nicht von einer Beziehung in die andere flüchten. Erfülltes Leben ist möglich, wenn wir Gott wichtig sind, der uns liebt; diesem Gott ist zuzutrauen, dass er uns umkrempelt, als wenn wir neu geboren wären, so dass wir innerlich eine sprudelnde Quelle werden.

Kurskorrektur

Tut Buße! heißt heute: Bekehrt euch von der Sünde, vor den Herausforderungen der Welt ins Privatleben zu flüchten! Bekehrt euch von der Sünde, dem Geist Gottes nichts zuzutrauen! Tut Buße! heißt: Traut dem Geist Gottes zu, dass er Menschen verändern kann! Sagt nicht: die Menschen ändern sich nie! sondern versucht zu sagen: ich will bei mir selbst anfangen.