…Dem Paulus geht es dreckig im Gefängnis. Doch er beklagt sich nicht darüber. Wer sich für Jesus und die Kirche einsetzt, muss mit dem Widerstand von Menschen rechnen, die sich ihre Macht oder ihre Weltanschauung von Christus nicht aus der Hand nehmen oder sich ihr Geschäft von Jesus nicht verderben lassen wollen.
Furcht vor Hilfe
…Als Jesus auf dem See zu den Jüngern kommt, fürchten sie ihn wie ein Gespenst. Nur Petrus wagt ein Experiment. Wenn uns jemand Hilfe anbietet, sind auch wir manchmal misstrauisch. Wird der Helfer uns enttäuschen? Sucht er nur seinen eigenen Vorteil? Oder wollen wir ihn nicht an unsere wunden Punkte heranlassen?
Jesus stellt sich quer
…Es kommt nicht auf perfekte Gebete an. Wir können zu Gott kommen, wie dieser Mann zu Jesus kam, so, wie wir sind, mit unseren Problemen. Wie Gott auf unser Gebet reagiert, ist eine andere Sache. Jesus reagiert nicht wie ein Wunder-Automat. Er kann Ja und Nein sagen; und er sagt in diesem Fall auf eine andere Art Ja als erwartet.
„Komm und sieh!“
…Ich glaube, das haben wir nötig, dass einer uns ansieht – mit Augen, die uns liebhaben, vor denen wir nicht davonlaufen müssen. Das kann ich erleben, wenn ich einem anderen so nahe komme, dass ich in seine Augen schauen kann – und mich selber sehe, wie ich mich in seinen Augen spiegele.
Das Mut machende Beispiel der Helen Keller
…Entscheidend für Helen Keller ist ein Erlebnis am Brunnen, als sie das Fingerzeichen für Wasser mit dem Wasser, was über ihre Hände fließt, in ihrem Kopf zu einer Vorstellung zusammenbringt. So ist es auch, wenn blitzartig jemandem klar wird: Gott meint ja mich! Gott hat auch mich lieb! Wer blind war für Gottes Liebe – dessen innere Augen werden geöffnet.
Glück statt Fasten
…Obwohl Jesus wie Johannes der Täufer die nahende Katastrophe sieht, übernimmt er nicht seine Art des Fastens, sondern baut eine Gemeinschaft mit beglückenden Erfahrungen auf. Die Bettelarmen, die Kranken, die Zöllner, die Dirnen tun sich mit umherziehenden ehemaligen Handwerkern und Fischern zusammen, teilen ihre knappe Nahrung und pflegen ihre kranken Körper. Können wir uns vorstellen, was das für Freudenfeste waren?
„Schaut euch an!“
…„Gott hat sich Einfältige und Machtlose ausgesucht, um die Klugen und Mächtigen zu demütigen“, schreibt Paulus an Hafenarbeiter und Sklavinnen in Korinth. Wir sollten uns fragen, ob wir vielleicht unbeabsichtigt Menschen den Zugang zur Gemeinde versperren, die Paulus zum eigentlichen Kern der Gemeinde rechnet: Behinderten, seelisch Kranken, Alkoholabhängigen, Nichtsesshaften, den sogenannten Asozialen?
Tropfen am Eimer
…Wie Tropfen am Eimer sind die Völker für Gott, sagt Jesaja. Aber ist Gott in Jesus nicht selbst ein Tropfen am Eimer geworden? Man kann ihn foltern, quälen, auslöschen. Von den Mächtigen gekreuzigt, nahm der große Gott das Schicksal der Schwachen unter den Menschen auf sich. Nur er konnte so sterben – und auferstehen, Hoffnung hinterlassen, der lebendige Gott bleiben.
Jesu verbotenes Gespräch am Jakobsbrunnen
…Jesus nimmt die Samaritanerin ernst. Sie darf sich akzeptieren und anderen etwas geben, muss bei Schwierigkeiten nicht von einer Beziehung in die andere flüchten. Erfülltes Leben ist möglich, wenn wir Gott wichtig sind, der uns liebt; diesem Gott ist zuzutrauen, dass er uns umkrempelt, als wenn wir neu geboren wären, so dass wir innerlich eine sprudelnde Quelle werden.
Kurskorrektur
…Tut Buße! heißt heute: Bekehrt euch von der Sünde, vor den Herausforderungen der Welt ins Privatleben zu flüchten! Bekehrt euch von der Sünde, dem Geist Gottes nichts zuzutrauen! Tut Buße! heißt: Traut dem Geist Gottes zu, dass er Menschen verändern kann! Sagt nicht: die Menschen ändern sich nie! sondern versucht zu sagen: ich will bei mir selbst anfangen.