…Nächstenliebe ist schon im Alten Testament das wichtigste Gebot neben der Liebe zu Gott. Verbinden wir Nächstenliebe nur mit großen Namen wie Albert Schweitzer, Mutter Teresa oder Martin Luther King? Gibt es Nächstenliebe in der Schule oder in der Politik?
Durchlaufende Liebe
…Eine schwäbische Winzerin, eine Großmutter, wurde von ihrer Enkelin gefragt: „Was nützt es denn, Oma, dass du in die Kirche gehst?“ Da sagte sie: „So genau kann ich es nicht beweisen – aber manchmal denke ich, mir geht es wie dem dreckigen Rebenkorb: Er ist sauber, nachdem das Wasser durchgelaufen ist, auch wenn er das Wasser nicht hat auffangen können!“
Angst um den Auferstehungsglauben?
…Der Glaube an Auferstehung hat Auswirkungen auf unser Leben. Über den Tod hinaus hoffen zu können, heißt erst recht: hoffen zu können für unser Leben vor dem Tod. Wir müssen nicht auf den toten Jesus am Kreuz starren, als wäre der Tod nicht besiegt. Wir müssen nicht Jesus an seinem Grab beweinen, als wäre Jesus nicht bei den Lebenden.
Das Kreuz als Sinnbild für Versöhnung
…Gott hat am eigenen Leibe erfahren, wohin Enttäuschungen, Hochmut und Trägheit die Menschen führen. Er straft nicht, sondern vergibt. Unser Gott ist so hoch, so stark, so groß, dass er auch so niedrig, so schwach, so klein werden konnte – und dennoch Gott in diesem Zustand blieb. Daher kann er uns auch mit sich versöhnen. Er kann jedem vergeben. Jedem!
Jesus ist bei uns, wenn wir ganz unten sind
…Wir sind oft selbst unten. Seelisch oder nervlich fertig, mutlos, enttäuscht. Oder voller Scham, weil wir uns blamiert haben, uns zu viel zugetraut haben. Überspielen wir das? Versuchen wir, so schnell wie möglich, wieder nach oben zu kommen? Oder kennen wir Menschen, die uns auch so akzeptieren, in unserer Schwäche? Jesus will bei uns sein, wenn wir ganz unten sind.
Dein Reich komme – dein Wille geschehe!
…Das Reich Gottes beginnt nicht erst nach einem Umsturz, sondern mit euch, sagt Jesus den Ungeduldigen. Ihr braucht nicht zu warten, bis ihr einmal tot seid, sagt er den Mutlosen: das Reich Gottes beginnt schon hier auf dieser Erde. Dein Wille geschehe – die Ergebenheit in Gottes Willen und die Bitte um die Bereitschaft, etwas zu tun, widersprechen sich nicht.
Erfülltes Leben trotz Leid
…Leben ist erfüllt, wenn ich Vertrauen fasse zu Gott, dessen Güte unerschöpflich ist. Dann kann ich eigenen und fremden Leiden ins Auge sehen, nicht leichten Herzens, aber bewusst. Ich kann, so weit möglich, die Ursachen von Leid bekämpfen. Ich kann unausweichlichem Leid standhalten mit der Hilfe derer, die mir nahe sind, oder als eine Hilfe für die, die mich brauchen.
Gerechtfertigt
…Paulus geht davon aus: wir sind gerechtfertigt. Wir brauchen uns nicht selbst zu rechtfertigen. Wir könnten das gar nicht, denn wir sind voller grundlegender Fehler, durch die wir einander das Leben schwer machen. Einer nimmt uns an, obwohl er nicht alles gutheißt, was wir tun. Einer verurteilt uns nicht, obwohl wir für unsere Lieblosigkeit, unsere Sturheit ein hartes Urteil verdienen.
Der unvergängliche Siegeskranz
…Beim Siegeskranz, der nicht verwelkt und für den er hart gegen sich selber kämpft, denkt Paulus an die Gemeinde. Erfahrung von Gemeinschaft ist für ihn ein Sieg über den tödlichen Egoismus. Auch der gekreuzigte Jesus ist aus der Sicht Gottes nicht gescheitert. Diese Welt hat eine gute Zukunft, weil Egoismus, Unfriede, Unrecht und Tod nicht das letzte Wort behalten werden.
Bei Jesus ist das Leben
…Zum Fest der Erscheinung eines winzigen Sterns in der Finsternis hören wir von Jesus, der uns ewiges Leben schenkt. Aber die Bibel spekuliert nicht über ein Leben nach dem Tod, sondern verkündet Jesus als Hoffnung für unser Leben vor dem Tod. Er schenkt uns ein befreites, tätiges Leben, in dem wir unsere Gaben für andere einsetzen.