…Mancher, der zu hart geschafft hat, muss einsehen, dass es nicht ewig so weitergehen kann. Der Körper, die Seele, erzwingt sich eine Pause, und sei es durch Krankheit. Oft lässt es ein heimlicher Stolz nicht zu, dass man beizeiten zugibt: Ich brauche fremde Hilfe. Ich darf leben, aber mit Einschränkungen.
Wer glaubt, wird selig
…Es gibt für jeden Hoffnung. Auch für alle, die meinen, sie sind völlig verlassen. Gott lässt niemanden im Stich, auch wenn jemand ganz am Ende ist, kann Gott ihm helfen. Es ist wahr: „Wer glaubt, wird selig werden“, das ist keine fromme Leistung, dieser Glaube, das ist einfach ein Sich-Fallen-Lassen in Gottes Liebe hinein.
Warum?
…Wenn Jesus gestorben ist, um die verstreuten Kinder Gottes zusammenzubringen, dann bringt er auch uns zusammen. Unsere Sünden zählen nicht mehr, wir gehören zusammen in seiner Gemeinde. Es gibt immer noch keine einfache Antwort auf unsere vielen Fragen: Warum, warum? Aber Gott will, dass wir einander nicht allein lassen.
Vatertag
…Die Beziehung zu irdischen Vätern und zum himmlischen Vater sind sicherlich irgendwie verknüpft. Ein spannungsreiches Verhältnis zum eigenen Vater kann mir den Weg zu Gott erschweren, vor allem dann, wenn ich mir Gott nur als starken Mann, fordernd, verurteilend, ohne Gefühle, vorstellen kann und nicht auch als tröstende Mutter oder selbstbewusste, starke Frau Weisheit, oder als sanften Mann.
Die Zeit dieser Welt hat ein gutes Ziel
…Starren wir in den Himmel, Jesus nach, und meinen, das sei besonders fromm? Oder denken wir: fromm sein heißt in den Himmel kucken – und das will ich nicht!? Dann lieber gar nicht zur Kirche gehen! Wir laufen auseinander wie aufgeschreckte Hühner. Uns geht der Atem aus. Lieber gehen wir an bequemere Orte als dahin, wo mit Sicherheit Konflikte drohen.
Ein liebender Gott hält unseren Zorn aus
„Ich kann nicht an einen Gott glauben, der sein Kind einen grausamen Tod am Kreuz sterben lässt“. So oder ähnlich zweifeln viele Menschen, wenn sie an Karfreitag denken.
Weshalb kann ich trotzdem an Gott glauben? Für mich hing da Gott selber am Kreuz. Das heißt: der allmächtige Gott – ganz Mensch geworden, ausgeliefert, verraten, verkauft…
Aufgehoben
…Jesus wird aufgehoben in eine Wirklichkeit, die uns vollkommen unbekannt ist. Ein Vater hebt sein Kind auf, wenn es gefallen ist – Gottvater steht zu seinem Sohn. „Aufheben“ heißt außer Kraft setzen – der Kontakt mit dem sichtbaren, körperlich anwesenden Jesus ist zu Ende. „Aufheben“ heißt auch bewahren – was Jesus gesagt und getan hat, davon werden keine Abstriche gemacht.
Ängstige deinen Nachbarn wie dich selbst!
Wir feiern Ostern als Fest der Freude. Doch nach Markus 16 ist der Ostermorgen für die Frauen, die Jesus nicht mehr bei den Toten finden, ein Vormittag des Entsetzens. Der Engel sagt: „Er ist auferstanden“, und „sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten …
Glück statt Fasten
…Obwohl Jesus wie Johannes der Täufer die nahende Katastrophe sieht, übernimmt er nicht seine Art des Fastens, sondern baut eine Gemeinschaft mit beglückenden Erfahrungen auf. Die Bettelarmen, die Kranken, die Zöllner, die Dirnen tun sich mit umherziehenden ehemaligen Handwerkern und Fischern zusammen, teilen ihre knappe Nahrung und pflegen ihre kranken Körper. Können wir uns vorstellen, was das für Freudenfeste waren?
Jesus als Heilungsverweigerer
…Böse Geister, die von unserer Seele Besitz ergreifen wollen, psychische Krankheiten, Egoismus, Gleichgültigkeit, können weichen, wo der Glaube an Gott wächst. Aber Jesus will die Menschen nicht abhängig von seinen eigenen Heilungskünsten machen. Er macht Mut, selbst an den Vater im Himmel zu glauben und den Nächsten zu lieben.