Wen wählt Gott?

Wo wir Menschen uns aufmachen, um Gott zu suchen, kommt er uns schon längst entgegen, hat er uns schon gefunden. Seine Liebe zu uns geht immer unserer Liebe zu ihm voraus. Wenn einige unter uns sich leergebrannt fühlten oder unzufrieden sind, können wir einander annehmen und zuhören, eigene Schwächen zugeben. Dann kann aus Unbehagen Freude werden, und aus Ratlosigkeit Zielgerichtetheit.

Bild: Emil Scheibe

Geburt Jesu mit Bagger

Emil Scheibes Lithographie „Geburt Jesu mit Bagger“ scheint auf den ersten Blick kein Weihnachtsbild zu sein. Kein Stall, keine Krippe, keine Hirten, keine Engel, nichts von der anheimelnden Weihnachtsstimmung, die wir in Deutschland zur Blüte gebracht haben. Stattdessen ein Bauplatz mit einem Bretterverschlag und einem Bagger, der seine Schaufel bedrohlich über dem Holzschuppen geöffnet hält.

Friede macht froh

Der Friede des Christus hebt die Gerichtspredigten der Propheten Israels nicht auf. Wollen wir uns herausrufen lassen aus unserer Verschlossenheit auf den Weg des Friedens, oder sind uns Sünde und Verantwortung egal? Wir können um den Geist Christi bitten. Dann können wir aushalten, was uns die Propheten vom Zustand unserer Erde sagen, und kleine Schritte zum Frieden finden.

Glauben in Freiheit

Jeder Mensch reagiert anders auf ein Bild wie das vom Guten Hirten. Jesus will uns einladen, Gott zu vertrauen, nicht wie Sklaven, sondern wie Kinder. Nicht in blindem Kadavergehorsam, sondern in freier Entscheidung aufgrund eigenen Nachdenkens über sinnvolle Gebote. Wir sollen uns von Gott geführt wissen, aber nicht wie an Marionettenfäden gezogen, sondern begleitet, wie von einem lieben Freund.

Wenn wenig da ist, dankbar sein!

Jesus sagt nicht: Ach, das ist aber wenig! Sondern er dankt Gott, seinem Vater. Und aus diesem Vertrauen heraus, aus diesem Dank heraus, wächst dann das Wunder: alle haben reichlich zu essen, alle werden satt, und es bleibt sogar noch etwas übrig. Und Jesus fordert auf, die Reste sorgfältig einzusammeln, damit nichts verdirbt. Eine eindrückliche Mahnung für unsere Wegwerfgesellschaft.