…Trauerfeier für einen Mann, der die Wahrheit liebte, auch wenn es sich um eine kantige und rauhe Wahrheit handelte. Wo gibt es Trost, wenn man auf Wege geführt wird, die man nicht gehen will?
Bekennen
…Luther betonte: Uns retten keine guten Werke, uns rettet nur der Glaube an Jesus Christus. Aber auf diesem gut evangelischen Weg kann es eine neue Art von Werkgerechtigkeit geben. Man kann den Glauben als eigene Leistung missverstehen. Und zwar so: Wer nicht „richtig“ an Jesus glaubt, der ist verloren.
Nahrung für die Seele
…Wie bekommen wir bei Jesus, was unsere Seele braucht? Welche Nahrung braucht die Seele denn? Der Psychotherapeut Kaspar Wolfensberger unterscheidet vier verschiedene Grundbedürfnisse unserer Seele: Zuwendung empfangen, Selbstentfaltung üben, Fürsorge und Schutz geben, Schuld abtragen in Form von Dank oder Reue. Jesus stellt einen engen Zusammenhang her zwischen einer rechtverstandenen Liebe zu uns selbst und unserer Fürsorge für den Nächsten.
Lebendiges Wasser
…Manchmal merke ich erst, dass ich Durst habe, wenn jemand mir etwas zu trinken anbietet. Vielleicht ist es bei Jesus ähnlich. Er lädt ein, in mich hineinzuspüren: Wo bekomme ich eine Liebe, die ich mir nicht verdienen muss? Wo finde ich innere Ruhe im Umgetriebensein meines Alltags? Wer gibt meinem Leben Sinn?
Weihnachten die Krise kriegen?
…Wenn man mich liebhat, macht es einen Unterschied, was ich tue – dann bin ich verantwortlich. Hier fängt die Krise an, hier ist eine Entscheidung fällig. Es kann wehtun, Abschied zu nehmen von dem ach so vertrauten Gefühl, sowieso böse zu sein.
Erinnern – an Schmerz und Trostworte
…Es klingt paradox. Erinnern, um zu vergessen? Aus der Seelsorge weiß ich, dass das Vergessen und Verdrängen keine seelischen Wunden heilt. Nur der verarbeitete Schmerz heilt. Wer sich erinnert, wer sein Herz ausschüttet, wer Trauer und Angst, Zorn und Schuld nicht in sich vergräbt, der bleibt mit seiner Qual nicht allein, und alte Wunden können vernarben.
Der Heilige Geist als Friedenspädagoge
…Wie tröstet dieser Tröster, der Heilige Geist? Er tröstet, indem er lehrt und erinnert, als guter Erzieher oder Pädagoge. Wenn ich gute Erfahrungen mit dem Glauben mache, mich bei einem anderen Christen aussprechen kann, mich bei Gott geborgen fühle, mich erinnere und anrühren lasse durch die Geschichten von Jesus, dann ist der tröstende Geist in mir und bei mir.
God is Dad!
…Auf einem Auto sah ich einen Aufkleber mit dem englischen Spruch: „God is dead“. Das heißt eigentlich auf Deutsch: „Gott ist tot“. Aber in dem Wort „dead“ war das „e“ durchgestrichen, und der traurige Satz bekam eine völlig andere Bedeutung: „God is Dad“ – „Gott ist Papa“ – Gott ist für uns da wie ein Vater, der seine Kinder liebhat.
An der Liebe bleiben wie die Rebe am Weinstock
…Im Alten Testament hat man der Weisheit Worte in den Mund gelegt, um sie selber sprechen zu lassen. Auf ähnliche Weise lässt der Evangelist Johannes das „Ich“ des irdischen Jesus im Namen der Liebe Gottes sprechen. Johannes legt dem Jesus vor Ostern Worte in den Mund, die eigentlich erst der auferstandene Jesus sagen kann, der mit Gott im Himmel regiert.
Traumhaft
…Das übernatürliche Wunder spricht unser inneres Kind an. So wird unser Herz aufgeschlossen für etwas Neues – aber dieses Neue spielt sich nicht in der Welt der äußeren Tatsachen ab, sondern in der inneren Welt des Fühlens, des Verzweifelns oder Hoffens, des Lebensmüde-Seins oder Lebens-Wollens.