Bild: Helmut Schütz

„Der Tod ist verschlungen vom Sieg“

Nach unserem Tod dürfen wir unverwesliches, unvorstellbar anderes Leben erwarten, Leben in ewigem Frieden, in unzerstörbarer Erfülltheit. Und schon vor unserem Tod dürfen wir uns verwandeln, weil Jesus die Sünde besiegt hat: Statt in Gleichgültigkeit oder Hass oder zerfressen von Vorurteilen zu leben, dürfen wir Liebe leben, eine Haltung des unverdorbenen Einstehens füreinander, einfach weil alle Menschen Kinder Gottes sind.

Finden und Gefundenwerden

Jesus findet Philippus. Philippus findet Nathanael und sagt dem, dass er Jesus gefunden habe, obwohl doch Jesus ihn gefunden hat. Sind das belanglose Wortspielereien? Geht es vielleicht um das Problem, wie wir überhaupt Gott finden können? Haben nicht viele moderne Menschen die Suche nach Gott sogar aufgegeben, weil er, wenn es ihn gäbe, sich doch mehr um uns kümmern müsste?

„Suchet das Gute und nicht das Böse“

Wieder sagt Amos „Suchet“, dieses Mal aber nicht „sucht Gott“, sondern „sucht das Gute“. Wer Gott sucht, muss das Gute suchen, wer das Gute sucht, wird Gott finden, der hier der „HERR Zebaoth“ genannt wird, „der Umscharte“. Gott hat seine Engelmächte um sich, die mit ihm für Gerechtigkeit kämpfen und barmherzig den Menschen beistehen, die nach seinen Geboten leben.

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Logische Milch für lebendige Steine

Wir brauchen, so die Lutherbibel, „vernünftige, lautere Milch“. Wörtlich aus dem Griechischen übersetzt steht da: „logische Milch“. Petrus denkt an das Wort „Wort“, denn „logos“ heißt „Wort“. Und zwar denkt er an ein für uns Christen lebensnotwendiges Wort: das Wort Gottes. „Logische Milch“ ist also „Wort-Gottes-Milch“, Kraftnahrung von Gott für unsere Seele, für unsere Gedanken, für den Aufbau der Gemeinde.

Unser Erlöser – Löwe oder Lamm?

Der Löwe aus dem Stamm Juda löst die Weltprobleme nicht mit Gewalt. Er ist das Lamm Gottes, das am Kreuz gehangen hat. Der natürliche Kreislauf von Fressen und Gefressenwerden soll in der Menschenwelt überwunden werden. Menschen sind nicht einfach Material oder Futter für andere, dürfen nicht Mittel zum Zweck sein, sondern jeder Mensch ist kostbar, einmalig, ein liebenswertes Geschöpf Gottes.

Der fliehende nackte junge Mann

Die Predigt in diesem Gottesdienst war Teil einer Predigtreihe zum Thema „Von Jesus enttäuscht?“, in der drei Randfiguren der Passionsgeschichte Jesu in den Mittelpunkt gerückt wurden, nämlich außer dem fliehenden Jüngling „Die belogene Magd“ (Pfarrer Kornelius Büttner, Stephanusgemeinde Gießen) und „Der verwundete Soldat“ (Pfarrer Peter Ohl, Markusgemeinde Gießen).

Bild: Helmut Schütz

Was ist ein schöner Gottesdienst?

Unsere Kirche ist heller und freundlicher geworden. Die Flecken in den Ecken und über den Heizkörpern sind weg. Mitglieder der Paulusgemeinde haben sich die Renovierung etwas kosten lassen. Viele freuen sich über schöne Gottesdienste in einer schönen Kirche. Doch Gott sagt durch den Propheten Amos: „Ich mag eure Gottesdienste nicht riechen. Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder!“ Warum?