…Trauerfeier für eine Frau, die im hohen Alter gestorben ist – nicht lebensmüde, doch gefasst auf ihren Tod, der für sie wie eine Reise ist, zurück zu dem Gott, der ihr das Leben geschenkt hat.
„Es werde Licht!“
…Diese Trauerfeier steht unter einem hoffnungsvollen Wort aus der ersten Schöpfungserzählung der Bibel. Trauer und Tod können durch Gottes Schöpfermacht überwunden werden; Dankbarkeit für ein erfülltes Leben kann in den Vordergrund treten.
Sintflut ade!
…Wenn ich von der Sintflut höre, bin ich hin- und hergerissen zwischen Abscheu und Faszination. Kann Gott es wirklich beschlossen haben, die Menschen zu vernichten – und die Tierwelt gleich mit? Und warum bereut Gott schlussendlich seinen ersten Entschluss und verschont die Menschheit trotz ihrer unveränderten Bosheit für immer?
Aufruf zum Realismus der Hoffnung
…Paulus ist Realist. Er sieht die Leiden dieser Zeit: sogar Kinder leiden, ganze Arten von Tieren und Pflanzen sterben. Doch Paulus ist kein Pessimist. Die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen, doch auf Hoffnung. Wie durch die Menschen viel Unheil in die Welt gekommen ist, soll der Mensch auch Gottes Werkzeug der Hoffnung sein.
Schuldner ohne Scham
…Was ist der Unterschied zwischen Schuld und Scham? In einem holländischen Buch steht: „Scham sagt: Was habe i c h dem andern angetan! Schuldgefühl sagt: Was habe ich dem a n d e r n angetan!“ Die Scham kreist im Selbstmitleid um sich selbst. Wer sich nicht für grundsätzlich liebenswert, sondern nur für böse hält, empfindet jede Kritik als totalen
Jesus, der „zweigestammte“ Held
…Jesus ist ein „zweigestammter Held“, ein Mensch aus Davids Stamm mit Maria als Mutter, unbekanntem Erzeuger und Josef als Adoptivvater, und zugleich stammt er direkt von Gott ab, indem der heilige Geist Gottes in ganz besonderer Weise in ihm wohnt und sein ganzes Wesen durchdringt.
„Von Erde genommen…“
…Was ist der Mensch? Er ist von Erde genommen; im Hebräischen ist das Wort für Mensch – adam – praktisch das gleiche wie das Wort für die Erde: adamah. In Millionen von Jahren sind aus niederen Lebewesen nach und nach immer höhere Lebensformen entstanden. Und doch besteht der Mensch immer noch aus Material von der Erde: Kohlenstoffverbindungen, komplizierte Eiweiße
„Hast du nicht den Drachen durchbohrt?“
…Alte Bilder aus Göttergeschichten anderer Völker nutzt Jesaja. Den Drachen und das Urweltwesen Rahab, Mächte der Finsternis, hat Gott zerhauen und durchbohrt, ihnen hat er die Erde abgerungen als Lebensraum für die Menschen. Sie sind keine Götter, sondern Sinnbilder für alles, was sich in unserer Welt gegen Gott gestellt hat.
Zwei Spuren auf dem Weg zum Berg Morija
…Die eine Spur ist die Frage: Welches Bild hat Abraham eigentlich von seinem Gott und wie verändert es sich? Die andere Spur geht der Frage nach: Was geht eigentlich vor in der Beziehung dieses Vaters zu seinem Sohn Isaak? Wie muss sich das Bild der Eltern von ihrem Kind verändern, wenn das Kind erwachsen wird?
Erwachsene Liebe ist nicht nachtragend
…Ein schönes Ende der Josefsgeschichte stelle ich mir so vor: Die Brüder Josefs werden endlich wirklich erwachsen. Auch sie können weinen über das, was sie entbehrt haben. Sie sehen ein: ihre Gewalttat damals war keine Lösung. Auch sie erkennen Gottes wunderbare Wege – aus ihrer Bosheit ließ Gott Gutes wachsen. Und vielleicht empfinden sie jetzt Josef gegenüber sogar brüderliche Gefühle.