Alte Dame Kirche

„Gnädige Frau, liebe Frau Kirche, wie haben Sie das gemacht, so alt zu werden?“ „Ich?“ fragt sie verwundert, „ich habe gar nichts gemacht.“ „Aber Sie können doch sicher viel erzählen, wie Sie es trotz allem immer noch geschafft haben, bis heute zu überleben.“ „Nein“, sagt sie da und schaut uns etwas streng an, „ich lebe doch, weil der Geist lebt.“

„Wollt ihr auch weggehen?“

Ich will nicht über den sinkenden Kirchenbesuch jammern, sondern über Jesu Frage nachdenken: „Wollt ihr auch weggehen?“ Er droht und befiehlt nicht, er lässt jedem die Entscheidung ganz offen. Wollen wir weggehen oder bleiben? Was könnte uns veranlassen, so oder so zu entscheiden? Was können wir von Jesus Christus erwarten? Petrus gibt die Antwort: „Du hast Worte des ewigen Lebens.“

Im Gebet Mut und Kraft gewinnen

Nicht das übernatürliche Ereignis ist das größte Wunder dieser Geschichte. Sondern dass die Gemeinde im Gebet Mut und Kraft gewinnt. Dass sie durch den Tod des Jakobus nicht verzweifeln, und dass sie sich überschwenglich freuen können über die Rettung des Petrus. Dass sie nicht aus Angst vor dem mächtigen Herodes ihren Glauben verraten, der ja doch dem Allmächtigen unterworfen ist.

Worte des Lebens

Auffahrt Christi in den Himmel – das alte Bild hält uns fest, und wir versäumen es, ein neues Bild zu finden für die Bewegung Jesu, die Menschen zusammenbringt. So wie Jesus auf Menschen zuging und seine Zeit in Bewegung brachte, so können wir unsere Zeit in Bewegung bringen, wenn wir auf Menschen zugehen, sagen und wahrmachen: Friede sei mit euch!

10-Punkte-Programm einer menschlichen Kirche

Aus unserer Kraft schaffen wir das brüderliche Zusammenleben kaum. Aber die Brüderlichkeit hat auch weniger mit eigener Kraftanstrengung zu tun als mit eigenem Loslassenkönnen, Freiwerden von der Angst um mich selbst, vor dem eigenen Zukurzkommen. In der Bereitschaft, andere mitzutragen, erfährt man, dass die anderen, wie schwach sie auch sein mögen, auch uns selbst ein Stück mittragen.