…Zum Auftakt einer Pfarrkonferenz halte ich eine Andacht zur Verwendung des Wortes „Bruder“ in der Bibel und in der Kirche. Anlass ist der Rückblick auf eine gute Teamarbeit mit meinem Amtsbruder Frank-Tilo Becher, der aus dem Gemeindepfarramt ins Amt des Dekans gewechselt hat.
Salz – ein Sakrament des Propheten Elisa
…Eine heilige symbolische Handlung vollzieht der Prophet: er fügt dem Wasser etwas hinzu, was ihm gefehlt hat – vordergründig die lebensnotwendigen Mineralstoffe, das haltbar und schmackhaft machende Salz, im übertragenen Sinne das Salz der offenen Aussprache über Probleme, das Salz des fairen Streits.
Ist Gott ungerecht?
…Wir fordern gern Gerechtigkeit ein. Aber wenn Ungerechtigkeit mich bevorzugt? Wie oft sagt ein Schüler: „Das war ungerecht, dass Sie den andern ermahnt haben. Ja, schon, der hat mich gehauen, aber ich hatte angefangen…“ Jesus erzählt, wie Gott gerecht ist, indem er uns beschenkt: „Euer Leben, eure Fähigkeiten – alles habt ihr von mir!“
Lob des Polytheismus
Odo Marquard macht auf eine Gefahr aufmerksam, die im Glauben an EINEN Gott liegen kann – aber nicht muss. Das Problem fängt da an, wenn eine Glaubensgemeinschaft wie die Kirche den Guten Hirten nicht mehr als den Barmherzigen predigt, sondern wenn sie diesen Glauben den Menschen aufzwingt.…
Polytheismus
…Wie kann ein Philosoph, der sich auch als evangelischer Christ versteht, die Vielgötterei loben? Odo Marquard wendet sich gegen einen fanatisch verstandenen Glauben an EINEN Gott. Und erst recht dann, wenn sich dann auch noch der Mensch an die Stelle dieses Gottes setzt.
Maskerade: Der König und die Hexe
…Die Hexe tritt in Aktion. Sie ist der letzte Mensch, der dem König Saul freundlich begegnet; im Verhalten dieser Frau begegnet ihm die Barmherzigkeit Gottes, die er durch Orakel und Betrug und Totenbeschwörung nicht gewinnen konnte. Einen Tag später wird er tot sein. Doch heute hat er noch einmal unerwartete Liebe erlebt, in der Aufmerksamkeit einer menschlich fühlenden Totenbeschwörerin.
Das Gebet des Jabez
…Jabez bittet: „Segne mich!“ Ohne Sinn für falsche Bescheidenheit. So gut geht es ihm einfach nicht. Er braucht Gottes Segen. Warum bittet er nicht: „Gib mir, was ich will“? Er lässt offen, auf welche Weise das Gute zu ihm kommt. Er vertraut darauf, dass Gott besser weiß, was gut für ihn ist.
Jesu Geburt – nur ein Weihnachtsmärchen?
…Gott nimmt den Kampf mit den bösen Mächten auf. Darum geht es an Weihnachten. Ein Kind wird geboren, in dem der Höchste selbst zur Welt kommt, Liebe pur, sonst ohne jede Zauberkraft. Die ganze Liebe des großen Gottes, verpackt in einen kleinen Menschen, das reicht aus, um die ganze Welt zu retten.
„Maria durch ein Dornwald ging“
…Kaum zu glauben, dass die Gegenwart des göttlichen Kindes die Dornen zum Blühen bringt. Doch das Wunder wird geschehen: Gottes Sohn lässt allein durch seine Existenz in den Dornwäldern unseres Lebens Rosen wachsen: Trost im Leid, Mut in der Angst, Vergebung in der Schuld, Freude im Grau des Alltags. Gott wird ein Kind.
Zärtliche Fußsalbung
…Vielleicht ist die Frau vorher schon Jesus begegnet. Und hat Jesus völlig anders als andere Männer erlebt. Andere nutzen sie aus – und verachten sie zugleich. Jesus sieht sie mit anderen Augen an. Er sieht sie nicht als Sünderin, die sie ist und bleibt – und die man darum behandeln darf, wie man will. Er sieht, in ihr steckt mehr.