…Jabez bittet: „Segne mich!“ Ohne Sinn für falsche Bescheidenheit. So gut geht es ihm einfach nicht. Er braucht Gottes Segen. Warum bittet er nicht: „Gib mir, was ich will“? Er lässt offen, auf welche Weise das Gute zu ihm kommt. Er vertraut darauf, dass Gott besser weiß, was gut für ihn ist.
Der Richter und die nervige Witwe
…Jesus redet mit Humor von seinem Vater im Himmel – irgendwann sagt auch der genervt: „Na gut, sollen sie ihren Willen haben!“ Darf man Gott gegenüber unverschämt sein? Ja, sagt Jesus. Geht lieber Gott unhöflich auf die Nerven, als alle Wünsche aufzugeben! Gott hält das aus, und wenn er die Geduld mit euch verliert, hilft er vielleicht noch etwas schneller.
Vom dreifachen Sinn der Fürbitte
…In der Fürbitte trauen wir Gott zu, dass er helfen kann. In der Fürbitte erinnern wir uns daran, wo wir dazu beitragen können, das Gebet wahr werden zu lassen. In der Fürbitte bitten wir um den Heiligen Geist: dass Gott uns verwandelt.
Gelassenheit und Humor trotz schwerer Zeiten
…„Au“, ruft Petrus. Wer hat ihn getreten? Der Soldat links schnarcht. Der Soldat rechts schlummert selig. „Steh schnell auf!“ Er hebt die Arme. Hoppla, das geht ja! Die Ketten fallen von seinen Händen. Wer spricht da eigentlich? „Zieh dich an, vergiss den Gürtel nicht!“ Wie eine Mama, die ihr verschlafenes Schulkind weckt.
Kain – verurteilt zur Verantwortung
…„Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick.“ Innen sieht Kain nur das eigene Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein. Unten sieht er nur das Schlechte in der Welt. Nach dem Brudermord konfrontiert Gott den Täter mit seiner Tat, damit das Opfer nicht vergessen wird. Das Kainszeichen schützt Kain vor Lynchjustiz, damit er endlich Verantwortung für sein Leben übernimmt.
Bachkantate im Dienst von Gottes Wort
…Man kann Bachs Musik einfach schön finden und als Konzert genießen. Doch Bachs Kantaten waren Auftragswerke für Gottesdienste, Gebrauchsmusik im Dienst von Gottes Wort. Die Bachkantate Nr. 86 baut auf dem Jesuswort auf, das vorhin der Bass gesungen hat: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, so ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er‘s euch geben.“
Gebet der Dankbarkeit
…In einer Trauerfeier lege ich den gesamten Psalm 103 aus als ein Gebet der Dankbarkeit für das Leben, das Gott uns schenkt.
Beten ist das Atmen der Seele
…In der Trauerfeier für einen sehr alten Mann mache ich mir Gedanken über Gott, der die Liebe ist, und über das Beten, das man als ein Atmen der Seele verstehen kann, ein Mitschwingen mit der Liebe, in der wir getragen sind und die uns zur Verantwortung herausfordert.
Gott verschmäht unser Gebet nicht
…Das Gebet zu Gott kann eine große Hilfe sein, wenn wir um einen geliebten Menschen trauern. Aber worum geht es eigentlich in einem solchen Beten?
Jesu Ärger, Angst und Gottvertrauen
…Es gibt eine Grenze für die Erfüllung von Gebeten, selbst für Jesus. Dem Glaubenden ist alles möglich. Aber wenn jemand sich jeden Wunsch erfüllen kann, dann kann er im Sinne Jesus zu wenig. „Alles“ im Sinne Jesu ist die Erfüllung des Lebens – ist Geborgenheit mitten in Einsamkeit – ist Getragensein mitten in Angst – ist Sinnerfahrung mitten in Ratlosigkeit.