Kurskorrektur

Tut Buße! heißt heute: Bekehrt euch von der Sünde, vor den Herausforderungen der Welt ins Privatleben zu flüchten! Bekehrt euch von der Sünde, dem Geist Gottes nichts zuzutrauen! Tut Buße! heißt: Traut dem Geist Gottes zu, dass er Menschen verändern kann! Sagt nicht: die Menschen ändern sich nie! sondern versucht zu sagen: ich will bei mir selbst anfangen.

Wozu lebe ich?

Für Christen weitet sich der Horizont. Unser Nächster, der uns braucht, lebt auch außerhalb unserer Lebenskreise, die uns selbstverständlich sind. Deshalb ist es gar nicht so einfach, die Frage zu beantworten, die ich in dieser Predigt stelle: Was ist mir eigentlich wichtig? Wozu lebe ich? Denn diese Frage muss praktisch beantwortet worden, mit unserem Reden und Tun.

Zur politischen Verantwortung der Christen

Wenn wir den Propheten Jesaja in unsere Zeit korrekt übersetzen wollten, müssten wir sagen: Stillhalten heißt – es zu wagen, ohne Rüstung zu leben. Stillesein ist auch hilfreich im Bereich der persönlichsten Beziehungen. Manchmal bereiten wir, schon während ein anderer redet, unsere eigene Entgegnung vor. So hören wir nur uns selbst und merken nicht einmal, dass wir nicht zuhören können.

Geburtswehen

Jesus vergleicht die Anzeichen der kommenden Friedensherrschaft Gottes mit Geburtswehen. Denn die frohe Botschaft, die mit Jesus in die Welt kam, überspielt nicht das Böse, das Unglück und Leid der Welt, sondern rechnet mit ihm, rechnet auch damit, dass das Böse sich gegen die Liebe wehrt. So wie sich die Menschen gegen Jesus gewehrt haben, indem sie ihn schließlich kreuzigten.

„Es wird keinen Tod mehr geben“

Die Macht des Todes zeigt sich darin, dass wir Lebensziele, Beziehungen und Hoffnungen begraben. Ist diese Macht gebrochen, so können wir wieder Mut fassen. Unseren Lebenszielen doch wieder trauen. Neue Beziehungen knüpfen. Kleine Hoffnungs­schimmer als Ansporn nehmen, uns mehr für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen – gegen alle Einwände, dass es ja doch keinen Zweck habe.

Trauer um Gottes Schöpfung

Wir beschimpfen uns mit Schimpfnamen aus der Tierwelt. Wir sagen, dass jemand dahinvegetiert – eine Beleidigung für Pflanzen, die ein reiches Leben haben. Brutale, gemeine Menschen nennen wir tierisch oder bestialisch – obwohl Tiere an Maßstäben von gut und böse nicht gemessen werden können und durch ihren Instinkt von manchen Grausamkeiten abgehalten werden, zu denen allein der Mensch fähig ist.

Trauer und Frieden

Wenn wir am Volkstrauertag den Anlass zur Trauer ernst nehmen, nämlich die Mahnung der Gefallenen und Umgekommenen, den Frieden künftig zu erhalten und auszubauen – dann können wir auch Mut fassen, indem wir auf Zeichen der Hoffnung hinweisen: Freiwilligendienst in einem Friedensdienst. Auf einen Andersdenkenden verstehend zugehen. Keine Rache der neuen Machthaber in Nicaragua an ihren bisherigen Gegnern.