…Böse Geister, die von unserer Seele Besitz ergreifen wollen, psychische Krankheiten, Egoismus, Gleichgültigkeit, können weichen, wo der Glaube an Gott wächst. Aber Jesus will die Menschen nicht abhängig von seinen eigenen Heilungskünsten machen. Er macht Mut, selbst an den Vater im Himmel zu glauben und den Nächsten zu lieben.
An Gott gegen Gott glauben
…Das war Glaube: Abraham belädt den Esel mit Holz und macht sich mit zwei Knechten und seinem Sohn auf den Weg. Das wäre Glaube: Die Eltern des schwerbehinderten Kindes nehmen ihr Kind an, wie es ist. Ja, Gott mutet zuweilen Unzumutbares zu. Das ist hart, doch es entlastet von vielen Erklärungsversuchen.
Die Gemeinde als große Familie Gottes
…Sind wir eine Gemeinde, wie sie Jesus beschreibt: Gottes große Familie? Man schüttet sein Herz aus, ohne dass es weitererzählt wird, ja, man erträgt und trägt sich durch schwere Zeiten hindurch. Jeder trägt zum Gelingen der Gemeindearbeit bei, ohne dass es einem zu viel wird. Und Konflikte führen nicht zum Anlass für gehässigen Tratsch übereinander, sondern werden offen angesprochen.
Zweckfreie Musik
…Zweckfreies Lied oder Orgelspiel kann ein Sinnbild sein für uns Menschen, die auch vor Gott so gelten, wie wir sind, und auch nicht Mittel zum Zweck füreinander sein sollen. Die Musik kann uns helfen, sensibler zu werden für eigene Gefühle, die Gefühle anderer Menschen, für eigene Schwächen und fremdes Leiden, sensibler auch für das, was Gott für unser Leben bedeutet.
Konfliktlösung in der Urgemeinde
…Als es Streit gab in der ersten Gemeinde der Christen in Jerusalem, fand man gemeinsam eine Lösung. Beim Sommerfest in Reichelsheim wird im Familiengottesdienst die Frage angesprochen, wie Alteingesessene und Neuzugezogene, Menschen verschiedener Kulturen, miteinander in Kontakt kommen und sich kennenlernen können.
Gemeinsame Verantwortung für heute und morgen
…Einen Schlussstrich unter die Geschichte der Juden mit den Deutschen kann es nicht geben. Wohl aber eine Aufarbeitung von Schuld im Vertrauen auf Vergebung und der verantwortungsvolle Blick nach vorn. Wir haben als Christen gemeinsam mit den Juden etwas von Gott zu erwarten, nicht untätig, sondern tätig.
Brot des Lebens in schlechter Verpackung?
…Wie haben wir in der Kirche das Lebensbrot Jesus Christus verpackt? In Gottesdienstformen, in denen sich viele nicht mehr zu Hause fühlen. In einer Gestalt der Gemeinde, wo fast alles vom Pfarrer erwartet wird. Ein liebender Gott mutet uns zu, unsere Zweifel, unsere Trägheit, unsere Mutlosigkeit zu überwinden. In jedem von uns steckt mehr, als er ahnt.
„Komm mit zu Jesus!“
…Hat Jesus uns heute noch etwas zu sagen? Können wir bei ihm lernen, wie wir uns in den Verwirrungen unserer Zeit verhalten sollen? Ich meine: Ja. Kommt und seht! Wohin denn? Vielleicht in unsere Friedensgruppe. Vielleicht öfter mal in den Gottesdienst. Vielleicht mit neuen Ideen zum Pfarrer, um Vorschläge zu machen oder die Bereitschaft zur Mithilfe anzumelden.
„Höre die Stimme meines Gunsterflehns!“
…Ich habe einmal bewusst die Übersetzung von Martin Buber gewählt. Fremd klingt dieser Stil: „Ich stöhne zu dir!“ oder „Du schweigst mich ab!“ Ähnlich ist es mit der Musik wie hier mit dem Text eines alten Liedes: auch Musik lässt sich nicht vollständig in Worte übersetzen, sie vermag oft besser zu trösten oder zu ermutigen als ein Zuspruch mit Worten.
Gottes Geist hilft uns beim Beten
…Der Geist liefert nicht jede beliebige Kraft, auch nicht noch bessere Masken, um unsere Schwachheiten zu verstecken. Er hilft uns im Beten auf, und wenn uns in diesem Gespräch mit Gott geholfen ist, dann ändert sich auch alles andere. Aufgeholfen werden kann unserer Schwachheit nur, wenn aus dem Stein in uns ein lebendiges, auf Liebe mit Liebe antwortendes Herz wird.