…Indem die Wolke Jesus unsichtbar macht, macht sie zugleich etwas sichtbar: Er ist jetzt der, der mit Gott im Himmel regiert; er hat uns etwas zu sagen. So wie der Mensch Jesus auf dieser Erde gelebt und geliebt hat, gelitten und gestorben ist, so ist Gott für uns da. Gott begegnet uns sozusagen mit dem menschlichen Gesicht Jesu.
Scharfes Wort!
…Scharf ist kein Geschmack, sondern eine Art Schmerz im Mund, der unterschiedlich stark empfunden wird. Auch das Wort Gottes kann dem einen wie Feuer in der Seele brennen, wenn er sich verstoßen fühlt, während ein anderer gerade diese Schärfe des Gesetzes begrüßt, weil nur so Gerechtigkeit durchgesetzt werden kann.
Klage und Lobpreis des Königs David
…Wir können uns gut vorstellen, dass König David den Psalm 69 gebetet hat; oft genug hat er harte Zeiten durchmachen müssen. Allerdings nicht alles, was wir in diesem Gebet hören werden, finden wir in der Lebensgeschichte Davids wieder. Aber möglicherweise in unserer eigenen. Denn viele Erfahrungen der Menschen im Volk Gottes fließen in das Gebetbuch Israels mit ein.
In Gott versteckt
… frage ich in der Kindergartenandacht zum Pfingstfest, warum man den Heiligen Geist nicht sehen kann. Maxi sagt: „…weil er sich versteckt.“
Ich habe seitdem immer wieder über diese Antwort nachgedacht. Kinder können kluge Theologen sein, indem sie unbefangener über Gott nachdenken als Erwachsene und vielleicht erst recht als ein studierter Pfarrer…
Osterverstecke im Markusevangelium
…Jesu Geist kehrt vom Himmel auf die Erde zurück – dorthin, wo wir Schicksalsschläge erfahren und mit Alltagsbelastungen zu kämpfen haben. Markus braucht eine Auferstehungshoffnung, die stark genug ist, um den grauenvollen Erfahrungen des Untergangs von Jerusalem und den Massenmorden von Römern an Juden und Christen standzuhalten, die um das Jahr 70 am See Genezareth und in Jerusalem stattgefunden haben.
Vergiftung des Gottvertrauens
…Warum wirft Gott die Menschen aus dem Paradies? Weil Menschen, die unfähig sind zum Vertrauen, nur eine verkorkste Art von ewigem Leben zustandebringen. Ewige Ausbeutung der Erde, ewiger Triumph der Kains über die Abels. Wo wir nicht mehr sein wollen wie Gott, sondern merken, dass ein liebevoller Gott uns nahe ist, leuchtet auf unserer Erde ein Stück vom Paradies auf.
Bachkantate im Dienst von Gottes Wort
…Man kann Bachs Musik einfach schön finden und als Konzert genießen. Doch Bachs Kantaten waren Auftragswerke für Gottesdienste, Gebrauchsmusik im Dienst von Gottes Wort. Die Bachkantate Nr. 86 baut auf dem Jesuswort auf, das vorhin der Bass gesungen hat: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, so ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er‘s euch geben.“
Gott will von uns gefunden werden
…Gott – einer, der sich verbirgt vor unseren Augen. Gott – einer, der gefunden werden will. Und wir? Wir geben die Suche viel zu schnell auf. Wir fangen gar nicht erst an mit der Suche. Wir begnügen uns mit selbstgebastelter Erfüllung unseres Lebens, mehr schlecht als recht, es hilft einem ja keiner, es gibt nichts geschenkt, allein muss man‘s schaffen.