…Auf einem Auto sah ich einen Aufkleber mit dem englischen Spruch: „God is dead“. Das heißt eigentlich auf Deutsch: „Gott ist tot“. Aber in dem Wort „dead“ war das „e“ durchgestrichen, und der traurige Satz bekam eine völlig andere Bedeutung: „God is Dad“ – „Gott ist Papa“ – Gott ist für uns da wie ein Vater, der seine Kinder liebhat.
Tochter des Jaïrus: Inneres Kind der Blutflüssigen?
…Es geht hier nicht um eine Sensation, die hinausposaunt werden soll, das ist auch keine Geschichte, mit der Jesus berühmt werden will, das ist nur eine Angelegenheit zwischen ihm und einem Mädchen, das durch seine Berührung anfangen darf, zu fühlen, Sehnsucht nach Liebe zu haben, ein Kind zu sein und – nach und nach – erwachsen zu werden.
Kann man von Eltern nur Gutes erwarten?
…Manche Kinder bekommen von ihren Eltern etwas, das Liebe genannt wird, aber es ist vergiftet. Weil das versteckt geschieht, würden diese Kinder nicht wagen, ihren Eltern Vorwürfe zu machen. Stattdessen denken sie: Mit mir ist etwas nicht in Ordnung. Ich bin vielleicht ein böses Kind, deshalb kann man mich nicht liebhaben, muss man mich immer wegschicken.
Die glühende Kohle der Vergebung
…Wie mit einer glühenden Kohle fühlt Jesaja seine Lippen angerührt. Seine Sünden sind gesühnt. Das ist eine befreiende Erfahrung, und zugleich tut das auch weh. Denn der Prophet kann sich nun nicht mehr herausreden: Ich bin ja sowieso unrein und böse, ich kann auch nichts daran ändern, also bin ich im Grunde auch nicht verantwortlich für das, was ich tue.
Das Leben gewinnt an Breite, Länge, Höhe, Tiefe
…Das Leben gewinnt an Breite – wir müssen nicht stur geradeaus gehen, ohne nach rechts oder links zu schauen. Es gewinnt an Länge – die Vergangenheit ist nicht mehr ein Klotz am Bein, die Zukunft kein dunkler Abgrund. Wir bekommen Kraft aus der Höhe und gewinnen Mut, uns dem zu stellen, was in der Tiefe unserer Seele verborgen liegt.
„Die Wahrheit wird euch frei machen“
…Wahrheit bedeutet bei Jesus, dass jemand im Einklang lebt mit allem, was um ihn herum existiert: mit sich selber, mit seinen Mitmenschen, mit der Schöpfung, mit Gott. Diese Wahrheit führt dann auch zu wahrer Freiheit. Denn auch frei sein kann man nicht gegen die Natur oder gegen andere Mitmenschen. Freiheit gibt es nur im Einklang mit dem Rest der Welt.
Vatertag
…Die Beziehung zu irdischen Vätern und zum himmlischen Vater sind sicherlich irgendwie verknüpft. Ein spannungsreiches Verhältnis zum eigenen Vater kann mir den Weg zu Gott erschweren, vor allem dann, wenn ich mir Gott nur als starken Mann, fordernd, verurteilend, ohne Gefühle, vorstellen kann und nicht auch als tröstende Mutter oder selbstbewusste, starke Frau Weisheit, oder als sanften Mann.
Dein Reich komme – dein Wille geschehe!
…Das Reich Gottes beginnt nicht erst nach einem Umsturz, sondern mit euch, sagt Jesus den Ungeduldigen. Ihr braucht nicht zu warten, bis ihr einmal tot seid, sagt er den Mutlosen: das Reich Gottes beginnt schon hier auf dieser Erde. Dein Wille geschehe – die Ergebenheit in Gottes Willen und die Bitte um die Bereitschaft, etwas zu tun, widersprechen sich nicht.
Pfingsten ist Muttertag
In diesem Jahr fällt der Muttertag mit den Geburtsfest der Kirche zusammen: Pfingsten. Die christliche Gemeinde erlebte vor fast 2000 Jahren den Geist Jesu als ein Geschenk, das sich erstaunlich auswirkte: „Jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden“ (Apostelgeschichte 2, 6). Jeder fühlte sich mit seinen Erfahrungen, Gefühlen und Wünschen verstanden.…