…Gott kann den Noah gut riechen, weil er ein dankbarer Mensch ist. Nicht die gebratenen Opfertiere, sondern der Duft der Dankbarkeit selber steigt Gott so verführerisch in die Nase und verleitet ihn dazu, die Menschheit nicht aufzugeben, obwohl wir die Bosheit und Dummheit in unseren Reihen noch immer nicht überwunden haben.
„Gott sieht!“
…Abraham und Isaak, sie gehen beide miteinander, zum zweiten Mal wiederholt es der Erzähler. Es gibt Situationen auch heute in Familien, wo ein erwachsenes Kind in eine Notlage gerät und man ihm beim besten Willen nicht heraushelfen kann, und das einzige, was man als Vater oder Mutter tun kann, ist, dieses Stück Begleitung zu geben: „Und gingen die beiden miteinander.“
Opfer bringen für Gott?
…Mit dieser Ermahnung des Paulus schließt sich der Kreis: „Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er’s gern.“ Das eigene Leben für Christus hinzugeben, ist kein Opfer, das man sich abquält. Wer Barmherzigkeit erfahren hat, soll das nachmachen. Unser vernünftiger Gottesdienst sieht so aus: Leben in Dankbarkeit, Hilfe, die man gern leistet, Einsatz füreinander und für die Gemeinde mit Lust und Liebe.
Jesus – der ganz andere Hohepriester
als wahrer Mensch
bittet und fleht,
schreit laut und weint
in Todesangst.
Das ist sein Opfer.
Er bringt es Gott dar,
der ihn vom Tod erretten kann.
ihn, der annimmt und erträgt,
was nicht zu ändern ist.
Nur die Liebe zählt
…Vielleicht besteht das Jüngste Gericht darin, dass von uns nach unserem Tod nur das übrig bleibt, was wir an Glauben, Hoffnung, Liebe gelebt haben. Kein Unrecht besteht, kein missgünstiger Gedanke, nichts, was wir durch Eigensucht erreicht haben. Menschen ohne Liebe müssen ihren Stolz aufgeben und Demut lernen: Vor Gott zählt außer der Liebe nichts.
Menschen, die uns „anbefohlen“ sind
…Jeder Führungspersönlichkeit, jeder Elternperson ist eine Herde Gottes „anbefohlen“! Da steckt so etwas wie ein Befehl dahinter. Es geht einfach nicht, keine Lust zu haben, Vater oder Mutter zu sein, weil mein Kind zu sehr nervt. Und als Seelsorger kann ich nicht nur auf die Stationen gehen, wo der Dienst nicht so anstrengend ist.
Zwei Spuren auf dem Weg zum Berg Morija
…Die eine Spur ist die Frage: Welches Bild hat Abraham eigentlich von seinem Gott und wie verändert es sich? Die andere Spur geht der Frage nach: Was geht eigentlich vor in der Beziehung dieses Vaters zu seinem Sohn Isaak? Wie muss sich das Bild der Eltern von ihrem Kind verändern, wenn das Kind erwachsen wird?
Reklame für Jesus
…Wie macht Jesus für sich Reklame? Er benutzt keine Tricks. Er spürt, dass Matthäus, der Zöllner, offen für ihn ist, und fragt ihn einfach: Kommst du mit? Er hört, dass die Pharisäer, also sehr angesehene Leute im Dorf, sich über ihn aufregen, und sagt ihnen offen: Für euch bin ich auch gar nicht da. Ihr braucht mich eben nicht.