…Erst nach seinem Tod werden die Jünger begreifen: Jesus ist die Sonne, die gerade in den Jammer dieser Welt hineinleuchtet. Gott wird den Gekreuzigten vom Tod auferwecken, so wie Jesus hier die Jünger aufstehen lässt, als sie unter dem Anspruch der Stimme Gottes zusammenbrechen. Die Geschichte vom Sonntagsausflug der Jünger ist also eine Ostergeschichte.
Schocktherapie: den eigenen Willen kriegen!
…Gott will das Volk mit einer Schocktherapie heilen. Ihr wollt Fleisch haben? Ihr seid unzufrieden mit dem ewigen Manna? OK, ihr kriegt euren Willen. So viel Fleisch kriegt ihr, bis ihr euch davor ekelt! Das Gefühl, satt und zufrieden zu sein, kann nicht durch immer mehr Befriedigungen gestillt werden, wenn man nie gelernt hat, dass es ein „Genug“ gibt.
„Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben“
…Innerlich, nicht äußerlich will Gott die Menschen ansprechen. Ins Herz schreiben will er uns das Gesetz, in unsere Eingeweide hinein, heißt es da wörtlich im Hebräischen, in Fleisch und Blut soll uns übergehen, was Gott von uns will, im Bauch sollen wir es spüren, wieviel Gott für uns übrig hat, wie sehr er uns liebt.
Gott hat viele Namen
…Gott nennt dem Mose eigentlich gar keinen richtigen Namen. Aber Gott ist unendlich und ewig und kann deshalb von sich sagen: „Ich werde sein!“ Aber wie er sein wird, wie er von verschiedenen Menschen erfahren wird, das war schon immer verschieden und das ist bis heute so. In der Bibel haben wir die unterschiedlichsten Namen und Bilder für Gott gefunden.
Mose vor dem Burnout
…„Ich kann das nicht allein, es ist mir zu schwer!“ Diesen Stoßseufzer hätten wir aus dem Munde des berühmten Mose vielleicht nicht erwartet. Allen, die in der Versuchung stehen, sich zu viele Lasten aufzuerlegen, zu viel Verantwortung aufzubürden, sei dieses Stoßgebet ans Herz gelegt: „Ich kann es nicht allein, es ist mir zu schwer!“
Lebendiger Glaube ohne Fanatismus
…Ein lebendiger Glaube, der nicht fanatisch ist, sondern lernfähig, und der sich immer wieder öffnet für neue Erfahrungen mit Gott, ist nicht häufig anzutreffen in einer religiösen Gemeinschaft. Doch je mehr wir einem solchen lebendigen Glauben bei uns Raum geben und ihn in uns wachsen lassen, desto weniger brauchen wir einander mit Rechthaberei und falschem Missionseifer unter Druck zu setzen.
Die Überzeugungskunst Gottes
…Wenn Krankheit oder Unglück alles durchkreuzt, was uns vertraut war, und jemand sagt: „Du kannst dir bescheidenere Ziele setzen, dein Leben ist kostbar, auch wenn du nicht mehr Höchstleistungen vollbringen kannst“ – können wir das glauben? Oder suchen wir dann Ausflüchte wie Mose: „Wer bin ich, dass ich sagen dürfte: Ich habe ein Recht zu leben!“?
Eifer-sucht? Heimge-sucht!
…Den Gott, der uns Liebe schenkt, kränken wir unendlich, wenn wir ihm sein Geschenk mit Hartherzigkeit gegen andere, ebenfalls unendlich viel geliebte Menschen auf dieser Erde vergelten. Das ist der „Eifer“ des eifernden Gottes. Und im Wort „heimsuchen“ steckt der Wunsch Gottes, dass wir wieder zu ihm nach Hause kommen.
Mose im Gespräch mit seinem Urenkel
…So ähnlich könnten sie miteinander gesprochen haben, Mose und sein Urenkel damals auf dem Berg Nebo. Im alten Israel war es durchaus üblich, dass sich die Jüngeren in Fragen des Glaubens bei den Älteren erkundigten. Der Junge mit seinen Fragen und der alte Mann mit dem, was er erlebt hat, sie kommen ins Gespräch miteinander.