…Jesus sagt dem Teufel: Wahres Brot, das wirklich satt macht, finden wir Menschen auf einem Weg, den wir mit Gott gehen und der aus dem Land der Gier und der Sklaverei ins Land der Freiheit führt. Dieser Weg führt mitten durch die Wüste, die Entbehrung, damit wir Demut lernen. Sattwerden gelingt nur, wenn auch unser Nächster satt wird.
Zwei Zeugen des Einen Gottes
…Hätte die Kirche nicht anders gerade mit ihren jüdischen Geschwistern umgehen müssen, wenn sie wirklich Jesus nachgefolgt wäre? Um für Juden glaubwürdig zu werden, nützt kein Appell: „Nun nehmt doch unseren Glauben an, wir haben mehr zu bieten als ihr!“ Nein, wir müssen lernen, Menschen zu akzeptieren, die anders sind, sogar dann, wenn sie uns ablehnen. Jesus nannte das Feindesliebe.
Murren und Manna in der evangelischen Kirche
…Manna von Gott mag für viele einfach das Gefühl sein: Zwar bin ich nicht sehr fromm, ich habe keinen starken Glauben, aber irgendwie glaubt Gott trotzdem an mich, und wenn ich ihn brauche, ist er da. – So fern sind uns die sogenannten Kirchenfernen gar nicht, denn sie bleiben ihrer Kirche in der Stille treu.
Heilsame Grenzüberschreitung
…Dieser Aufsatz wurde im Frühjahr 2008 für ein Buch geschrieben, das die katholische Pfarrgemeinde St. Albertus Gießen zu ihrem 50-jährigen Bestehen herausgab. Dort konnte er nur in gekürzter Form gedruckt werden. Auch im Deutschen Pfarrerblatt erschien im März 2009 eine an anderen Stellen gekürzte Fassung. Hier finden Sie die vollständige Fassung einschließlich aller Anmerkungen.
Politikverdrossenheit und die Ehebrecherin
…Die außen stehen, wollen die Frau in der Mitte zur Außenseiterin machen und aus ihrer Mitte ausstoßen. Sind diejenigen, die einen anderen zum Außenseiter machen, die wahren Außenseiter? Jesus sagt – als Lehrer Israels und der Kirche: Nur „der Sündlose unter euch“, der dürfte den ersten Stein werfen. Aber würde er wirklich jemanden treffen, der sündiger wäre als er selbst?
An Pfingsten feiern wir Kirchengeburtstag
…Die Taufe von Johannes dem Täufer war gemeint als Zeichen der Umkehr zu Gott. Das Untertauchen im Wasser stand für das Abwaschen der Sünden. Bei Jesus kommt hinzu: Er ruft zur Umkehr und gibt auch die Kraft dazu. Er tauft uns mit dem Feuer der Liebe, verändert uns von innen, indem er uns liebt, so wie wir sind.
Gebrauchsanweisung für die Gemeinschaft der Heiligen
…Wie ist es, wenn jemand für uns „wie ein Heide und Zöllner“ ist? Für Jesus damals waren Heiden und Zöllner keine Unmenschen; er hat den Kontakt zu ihnen, zu Nichtjuden und zu verachteten Römerfreunden, mehr als andere gesucht. Einer, der sich selber ausschließt, ist zwar im Augenblick für die Gemeinschaft nicht zugänglich, aber wir sollten ihn nicht endgültig aufgeben.
Königswelle und Windrose
…Ohne Königswelle läuft in der Mühle nichts. Wir nennen Jesus unseren König; ohne Jesus wäre in der Kirche alles tot. Jesus überträgt Kraft, die er von Gott gewinnt, auf alle Menschen; Jesus hält die Menschen in der Gemeinde zusammen, macht uns stark zu Taten der Liebe und zum Ertragen unserer Lasten.
Ein Zettel in der Kirche
… ging die 50-jährige Frau doch wieder einmal in eine Kirche.
Seit vielen Jahren hatte sie keine Kirche mehr von innen gesehen, verletzt durch bittere Erfahrungen in der Gemeinde, zu der sie gehört hatte. Dann begegnete sie einer Christin, die anders war, nüchtern und warmherzig. Ihre Worte berührten sie so sehr, dass sie in eine leere …
Heile Welt in der Urgemeinde?
…Alles fängt für Christen damit an, dass sie das Wort annehmen. Die Lutherbibel von 1912 übersetzt: „Die nun sein Wort gern annahmen…“. Das eingefügte „gern“ trifft den Sinn noch genauer. Denn im griechischen Urtext steht ein Wort mit der Grundbedeutung „willkommen heißen“. Christen sind Menschen, die das Wort Gottes, nämlich Jesus selbst, herzlich willkommen heißen.