Jesu verbotenes Gespräch am Jakobsbrunnen

Jesus nimmt die Samaritanerin ernst. Sie darf sich akzeptieren und anderen etwas geben, muss bei Schwierigkeiten nicht von einer Beziehung in die andere flüchten. Erfülltes Leben ist möglich, wenn wir Gott wichtig sind, der uns liebt; diesem Gott ist zuzutrauen, dass er uns umkrempelt, als wenn wir neu geboren wären, so dass wir innerlich eine sprudelnde Quelle werden.

Durchlaufende Liebe

Eine schwäbische Winzerin, eine Großmutter, wurde von ihrer Enkelin gefragt: „Was nützt es denn, Oma, dass du in die Kirche gehst?“ Da sagte sie: „So genau kann ich es nicht beweisen – aber manchmal denke ich, mir geht es wie dem dreckigen Rebenkorb: Er ist sauber, nachdem das Wasser durchgelaufen ist, auch wenn er das Wasser nicht hat auffangen können!“

Jesus ist bei uns, wenn wir ganz unten sind

Wir sind oft selbst unten. Seelisch oder nervlich fertig, mutlos, enttäuscht. Oder voller Scham, weil wir uns blamiert haben, uns zu viel zugetraut haben. Überspielen wir das? Versuchen wir, so schnell wie möglich, wieder nach oben zu kommen? Oder kennen wir Menschen, die uns auch so akzeptieren, in unserer Schwäche? Jesus will bei uns sein, wenn wir ganz unten sind.

Orgelspiel als Bekenntnis zum Glauben

Auch heute gibt es Menschen, die weitergeben, was sie gesehen und gehört haben, zum Beispiel mit den Mitteln der Musik. Als Hilda Dauth ihren Organistendienst aufnahm, im Kriegsjahr 1939/40, war ihr gottesdienstliches Orgelspiel in ganz besonderer Weise ein Bekenntnis zu ihrem Glauben – gegen die, die damals meinten, sie würde nicht lange durchhalten und die Kirche werde sich überleben.

Vergebung – fruchtbarer Boden für Neuanfänge

Gemeindeglieder stellen sich zur Wahl des neuen Kirchenvorstands. Ich selbst fange gerade als neuer Seelsorger und Verkündiger in Ihrer Gemeinde zu arbeiten an. Ich bin dankbar, dass wir trotz unserer Mängel, unserer Mutlosigkeit und Trägheit von Gott ernstgenommen werden, dass er uns zutraut, mit unseren Ideen und Fähigkeiten in der Gemeinde und über die Gemeinde hinaus einen Dienst zu tun.

Blindenheilung – in der Sicht blinder Schüler

Ich habe in Friedberg auch Unterricht bei blinden Schülern. Eine Schülerin meinte: Wenn ich eine schwierige Sache vor mir habe und bete, werde ich meistens ruhiger. Unmögliches würde sie nicht erbitten. Eine andere erzählte, es falle ihr schwer, mit Sehenden über ihre Blindheit zu sprechen. Vielleicht betet sie, dass sie mehr Vertrauen zu sich selbst und zu den anderen gewinnt.