…Zacharias muss verstummen. Er kann nicht glauben, dass das Gebet vieler Jahre um ein Kind doch noch erhört wird. Es geht ihm wie so vielen Menschen heute, die sich vor Weihnachten fürchten, weil sie zwar eine große Sehnsucht im Herzen haben, aber nicht wieder enttäuscht werden möchten.
„Geduldig bis zum Kommen des Herrn“
…Nach vielen Ermahnungen, das Rechte zu tun, wird Jakobus am Ende seines Briefes gelassener. Ein Glaube ohne Taten ist für ihn kein rechter Glaube. Aber auch für Jakobus ersetzen Taten nicht den Glauben. Auch für ihn kann man nicht mit Taten den Himmel herbeizwingen. Zum Christsein gehört auch für ihn nicht nur das Tun, sondern auch das Warten und Geduldigsein.
Ungeduldige Geduld und ängstliches Harren
…Wer eine Psychotherapie anfängt, fühlt sich erst einmal besser, weil sich jemand um ihn kümmert. Aber dann kommen auch Zeiten, in denen alles mehr weh tut als je zuvor. Was man verdrängt hatte an schlimmen Gefühlen, dem kann man nicht mehr ausweichen. Und die Versuchung ist groß, zurückzufallen in vertraute schlimme Verhaltensweisen, um nicht ungesichert, ängstlich, schwach und bedürftig dazustehen.
Sind wir alle kleine Sünderlein?
…Paulus weiß, wovon er redet, wenn er von der Sünde spricht. Ohne Vertrauen zu Gott verstrickt man sich in Sünde. Man will gerecht und gut sein, sozusagen die Liebe Gottes erzwingen – und mit all der eigenen Anstrengung erreicht man das Gegenteil. Aus eigener Kraft kann kein Mensch gut sein; so vollkommen ist kein Mensch, um Gottes Anerkennung zu verdienen.
Ein Senfkorn lehrt uns Hoffnung
…Gerade die unscheinbaren Gesten der Liebe lassen uns leben. Das Gefühl, ein Arzt tut meine Sorgen nicht einfach ab – eine Schwester hört mich an mitten in der Nacht, wenn ich vor Angst nicht schlafen kann – eine Mitpatientin nimmt mich in den Arm. In all dem hält Gott uns fest und lässt uns nicht in einen Abgrund fallen.
Laufen mit Geduld
…Wer wirklich mit Jesus gehen will, braucht Geduld und Durchhaltevermögen. Wenn uns manchmal der Mut und die Geduld fehlt, um in unserem Leben weiterzumachen, dann wird uns angeraten: „Gedenkt an den, der soviel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.“
„Prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine!“
…Wir urteilen manchmal schnell: über einen Konfirmanden, eine Hausfrau, einen Pfarrer, einen Mitschüler oder Arbeitskollegen. Aber wissen wir, wie der andere wirklich in seinem Innern ist? Offene Kritik ist nicht leicht zu ertragen, aber Kritik nicht zu äußern, kann ein Zeichen dafür sein, dass man jemanden schon aufgegeben hat oder nicht für fähig hält, sich überhaupt zu ändern.
Bewahrung in der Katastrophe
…Wenn Jesus sagt: Tut Buße, kehrt um – dann meint er vielleicht: denkt darüber nach, wem ihr euer Leben verdankt. Wer dankbar leben kann, führt ein verantwortliches und erfülltes Leben. Wer aber nicht viel Grund zum Danken in seinem Leben findet, der kann sich fragen, womit er sich vielleicht selbst den Zugang zu neuen Erfahrungen versperrt.
Mut und Geduld
…Wenn Jakobus von Geduld spricht, können wir das auch so verstehen: Der Herr kann jetzt schon zu uns kommen. Jesus kommt – unsichtbar – zu uns, wo Gottes Geist uns verändert. Wo wir offen sind für die Worte Jesu, wo wir spüren, dass Glaube, Liebe und Hoffnung keine leeren Worte sind – da dringt Jesus in unser Leben ein.