…Wie es von Adam und Eva heißt, dass sie Gottes einzigem Verbot ungehorsam werden und sein wollen wie Gott, so wird auch der König von Tyros ungehorsam, weil er der Versuchung des Reichtums erliegt. Er wird hochmütig, greift zur Gewalt, setzt sich an die Stelle Gottes. Und darum wird auch der Paradieskönig von Tyrus aus der Nähe Gottes vertrieben.
Abschied vom Sommer – Beginn der Melancholie?
…Als Paradiesgarten hat Gott diese Erde entworfen. Wir haben einen Garten Gethsemane daraus gemacht, wo Menschen verlassen, gedemütigt, entrechtet, getötet werden. Jesus hat das durchlitten, er, der Gottessohn, der einzige, der uns den Zugang zum Paradies wieder verschaffen kann. Wer Jesus nachfolgt, kann im Gottvertrauen leben, sich von Gott trösten lassen, sich vor Gott getrost verantworten.
Eine gefesselte Hand löst unsere Fesseln
…Jesu Hände, ans Kreuz gefesselt, segnen die ganze Welt, bedecken mit Gnade den Zorn, „den Menschenschuld in Gott erweckt“. Gott selbst bedeckt seinen eigenen Zorn mit seiner eigenen Liebe. Gott vergisst die Übeltaten der Menschen nicht. Doch auch böse Menschen will Gott nicht einfach vernichten. Er will, dass sie sich wandeln.
Vergiftung des Gottvertrauens
…Warum wirft Gott die Menschen aus dem Paradies? Weil Menschen, die unfähig sind zum Vertrauen, nur eine verkorkste Art von ewigem Leben zustandebringen. Ewige Ausbeutung der Erde, ewiger Triumph der Kains über die Abels. Wo wir nicht mehr sein wollen wie Gott, sondern merken, dass ein liebevoller Gott uns nahe ist, leuchtet auf unserer Erde ein Stück vom Paradies auf.
Tot – und was dann?
…In Hesekiels Vision nimmt Gott zur Neubelebung der Toten Odem, der schon in der Welt ist: von den vier Winden. Belebt Gott sein eigenes Volk durch Geist von seinem Geist, der in fremden Völkern lebendig ist? Paulus würde sagen: Ja, erst werden alle Heiden an den Messias Jesus glauben, und dann kehrt auch das Volk der Juden zu Jesus um.
Von Adam zu Immanuel – Gott mit uns!
…Immanuel verändert Herzen im Geist der stillen Wasser von Siloah durch Vergebung und Neuanfang und überwindet so den alten Adam. „Hier ist Immanuel“, wo Menschen am Ende sind und doch auf Gott vertrauen, wo die Selbstbehauptung des Adam und die Machtpolitik des Ahas scheitert und die Welt dennoch nicht in Blut und Tränen untergehen muss.
Christus – der neue Adam
…Durch uns – Adam und Eva – kommt der Tod in die Welt: nicht dass wir sterblich sind, sondern dass der Tod uns beherrscht, als ob er alles zunichtemacht, was in unserem Leben sinnvoll ist. Und so wie Adam für die ganze sündige Menschheit steht, so ist Christus der erste Mensch, der tatsächlich als Ebenbild Gottes auf dieser Erde lebt.
Danken, auch wenn der Wurm drin ist…
…Ein Kind, das tausend Spielsachen, Superanziehsachen und mehrere Handies hat, muss nicht unbedingt glücklich sein. Echtes Glück, wirkliches Selbstbewusstsein, kommt woanders her. Zufriedenheit lernt eher der, dem wenig schon genug sein kann. Wer immer nur das Beste verlangt und immer mehr will, der hat vielleicht alles und ist trotzdem innerlich leer. Wer alles hat, hat zu wenig.
Der Mensch aus Gartenerde im Garten Gottes
…Niemand weiß, was Leben ist. Warum kann ich mich bewegen, fühlen, denken? Warum bin ich mir bewusst, dass ich hier bin und dass die Außenwelt da ist? Irgendwann werde ich nicht mehr sein, selbst das weiß ich – Leben ist ein Wunder und absolut nicht selbstverständlich. Es ist zum Staunen: einfache Gartenerde wird zum Bild für den Ursprung des Menschen.
„Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben“
…Innerlich, nicht äußerlich will Gott die Menschen ansprechen. Ins Herz schreiben will er uns das Gesetz, in unsere Eingeweide hinein, heißt es da wörtlich im Hebräischen, in Fleisch und Blut soll uns übergehen, was Gott von uns will, im Bauch sollen wir es spüren, wieviel Gott für uns übrig hat, wie sehr er uns liebt.