…Das Wort Gottes in Südafrika: wie ein Hammer zerschmettert es Vorurteile und haut Bausteine für ein Zusammenleben zurecht, in dem die Würde aller Menschen, ob schwarz oder weiß, anerkannt wird. Das Wort Gottes in China: es weckt ein Feuer der Begeisterung in einem zwölfjährigen Jungen, so dass ein alter Pfarrer wieder eine Bibel bekommt, seine Angst überwindet, eine Hausgemeinde gründet.
Fromm sein – neu definiert!
…„Fromm“ ist nicht der, der meint, ein besserer Christ zu sein. Und nicht nur der ist „fromm“, der nie an Gott zweifelt. „Fromm“ im Sinne Jesu ist, wer weiß, dass er auf Gottes Güte angewiesen bleibt. „Fromm“ sind wir, wenn wir offen sind für Gott, der uns oft fremd ist, und offen für unseren Nächsten, auch wenn er unbequem ist.
Schwarz sehen
…Jesaja sieht das Finstere, aber er sieht nicht schwarz. Ein Licht scheint in die Finsternis. Er kündigt Freude an in kaum glaublichen Bildern: Er sieht die Sklaverei beseitigt, die wie ein Joch war, sieht den Stock zerbrochen, mit denen die Unterdrücker ihre Fronarbeiter angetrieben hatten. Militärstiefel und Soldatenmäntel werden verbrannt; es wird nicht mehr marschiert und nicht mehr Blut vergossen.
El Salvador heißt: „Der Erlöser“
Ein Landpfarrer aus jenem mittelamerikanischen Land, das in letzter Zeit in unserer Presse so viele Schlagzeilen macht, aus El Salvador, berichtete: „Früher hielten die Besitzer der Kaffee- und Baumwollpflanzungen den Pfarrer wie ein persönliches Eigentum. Ich hatte eine lange, theoretische Ausbildung wie alle Geistlichen; und diese Bildung gibt dem Geistlichen meistens die Vorstellung, er sei eine Persönlichkeit, er wisse alles …
Jesus ist bei uns, wenn wir ganz unten sind
…Wir sind oft selbst unten. Seelisch oder nervlich fertig, mutlos, enttäuscht. Oder voller Scham, weil wir uns blamiert haben, uns zu viel zugetraut haben. Überspielen wir das? Versuchen wir, so schnell wie möglich, wieder nach oben zu kommen? Oder kennen wir Menschen, die uns auch so akzeptieren, in unserer Schwäche? Jesus will bei uns sein, wenn wir ganz unten sind.
Reicht ein halber Mantel?
Heute ist Martinstag. Wir erinnern uns an Martin von Tours, den römischen Soldaten und späteren Bischof, der nach der Überlieferung einem frierenden Bettler seinen Mantel zur Hälfte abgab. Das war vor 1600 Jahren.
Noch in unseren Tagen feiern Kinder den Martinstag auf Umzügen mit Laternen und Gesang.…
Pfingsten ist Muttertag
In diesem Jahr fällt der Muttertag mit den Geburtsfest der Kirche zusammen: Pfingsten. Die christliche Gemeinde erlebte vor fast 2000 Jahren den Geist Jesu als ein Geschenk, das sich erstaunlich auswirkte: „Jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden“ (Apostelgeschichte 2, 6). Jeder fühlte sich mit seinen Erfahrungen, Gefühlen und Wünschen verstanden.…
Rückzug vom Rückzug
…Wir haben die Wahl zwischen den beiden Wegen: Dem Weg zurück in die Vereinzelung, in die Sinnlosigkeit. Oder dem Weg in die Verantwortung für die anderen Mitglieder der Gemeinschaften, denen wir angehören, bis hin zur Gesellschaft unseres Landes und der Völker der Welt.
Gleichmacher
…Eine Teepflückerin, die in Sri Lanka den ganzen Tag hart arbeitet, um ihre Mindestmenge Tee abzuliefern, muss bangen, ob sie überhaupt den Mindestlohn von 1 DM, oder mehr, je nach gepflückter Menge, für ihre Arbeit bekommt. Bleibt sie unter der Mindestmenge, so ist ihr Arbeitstag verloren. Jesus erzählt ein Gleichnis von Tagelöhnern, die bei unterschiedlicher Arbeitszeit alle denselben Lohn bekommen.
Erschrecken vor der sozialen Wirklichkeit
…Jesus macht uns Mut, unsere soziale Wirklichkeit so wahrzunehmen, wie sie ist. Jeder unter uns weiß natürlich, dass es soziale Unterschiede weltweit und bei uns gibt, aber erschrecken wir vor dem Abgrund, der zwischen Armen und Reichen besteht, vor dem Leid des Lazarus und vor der Verantwortung, die wir tragen, wenn wir bessere Lebensbedingungen haben?