„Höre die Stimme meines Gunsterflehns!“

Ich habe einmal bewusst die Übersetzung von Martin Buber gewählt. Fremd klingt dieser Stil: „Ich stöhne zu dir!“ oder „Du schweigst mich ab!“ Ähnlich ist es mit der Musik wie hier mit dem Text eines alten Liedes: auch Musik lässt sich nicht vollständig in Worte übersetzen, sie vermag oft besser zu trösten oder zu ermutigen als ein Zuspruch mit Worten.

Orgelspiel als Bekenntnis zum Glauben

Auch heute gibt es Menschen, die weitergeben, was sie gesehen und gehört haben, zum Beispiel mit den Mitteln der Musik. Als Hilda Dauth ihren Organistendienst aufnahm, im Kriegsjahr 1939/40, war ihr gottesdienstliches Orgelspiel in ganz besonderer Weise ein Bekenntnis zu ihrem Glauben – gegen die, die damals meinten, sie würde nicht lange durchhalten und die Kirche werde sich überleben.