Krieg als Sucht

Wir brauchen Mut zum Trauern. Was steht auf dem Spiel, wenn wir tatenlos zusehen, wie die Menschheit so weitermacht wie bisher? Was bleibt übrig von der Schönheit unseres Heimatortes, wenn nur eine einzige Atombombe über Frankfurt niedergehen würde? Was fühlen wir, wenn unsere kleinen und großen Freuden und Sorgen in einer Sekunde zunichte gemacht werden können?

Vertrauen wagen

Welchen Weg wollen wir gehen? Den der Absicherung gegen jeden Angriff und jede Erpressung, der zu immer mehr Waffen führen wird und endlich wahrscheinlich zu ihrem Einsatz? Oder den Weg des Abwägens zwischen berechtigtem Misstrauen und Vertrauensschritten, den Weg der Klugheit und der Feindesliebe? Wir sind mitverantwortlich dafür, dass die Schöpfung Gottes, zu der auch unser Europa gehört, erhalten bleibt.

Unser täglich Brot sichern?

Gegenüber der Kirche hängt ein Plakat des Bauernverbandes: „Unser täglich Brot sichern.“ Gott kommt in diesem Spruch nicht mehr ausdrücklich vor. Nicht um eine Bitte geht es, sondern um den Einsatz aller menschlichen Kräfte und Leistungsfähigkeit zur Sicherung unserer Ernährung. So ein Werbespruch kann gefährlich sein. Wenn er die Haltung ausdrückt, dass wir auf Gott heute nicht mehr angewiesen sind.

„Wollt ihr auch weggehen?“

Ich will nicht über den sinkenden Kirchenbesuch jammern, sondern über Jesu Frage nachdenken: „Wollt ihr auch weggehen?“ Er droht und befiehlt nicht, er lässt jedem die Entscheidung ganz offen. Wollen wir weggehen oder bleiben? Was könnte uns veranlassen, so oder so zu entscheiden? Was können wir von Jesus Christus erwarten? Petrus gibt die Antwort: „Du hast Worte des ewigen Lebens.“

„Dallas“, „Denver“ und unsere Goldenen Kälber

Als Kehrseite der Ellbogengesellschaft wächst die Hoffnungslosigkeit. Und damit nimmt häufig die Neigung zur Menschlichkeit ab. „Mir geht‘s selber schlecht genug, ich kann nicht noch an andere denken“, das ist auch ein Tanzlied für einen Tanz um ein etwas angerostetes Goldenes Kalb mit dem Namen „privates Glück“. Bald entpuppt es sich als das, was es ist: „seelische Leere“, tiefste Depression.