…Gott braucht Maria, um als Kind zur Welt zu kommen. An Jesus wird sie bestätigt finden, dass Gott ein Gott der Armen und Niedrigen ist. Er wird demütig den Menschen dienen, er wird Kinder in den Arm nahmen und streicheln. Er wird sich nicht wehren, wenn man ihm Gewalt antut, und wird in äußerster Schande sterben. So ist unser Gott.
Krieg als Sucht
…Wir brauchen Mut zum Trauern. Was steht auf dem Spiel, wenn wir tatenlos zusehen, wie die Menschheit so weitermacht wie bisher? Was bleibt übrig von der Schönheit unseres Heimatortes, wenn nur eine einzige Atombombe über Frankfurt niedergehen würde? Was fühlen wir, wenn unsere kleinen und großen Freuden und Sorgen in einer Sekunde zunichte gemacht werden können?
Vertrauen wagen
…Welchen Weg wollen wir gehen? Den der Absicherung gegen jeden Angriff und jede Erpressung, der zu immer mehr Waffen führen wird und endlich wahrscheinlich zu ihrem Einsatz? Oder den Weg des Abwägens zwischen berechtigtem Misstrauen und Vertrauensschritten, den Weg der Klugheit und der Feindesliebe? Wir sind mitverantwortlich dafür, dass die Schöpfung Gottes, zu der auch unser Europa gehört, erhalten bleibt.
Unser täglich Brot sichern?
…Gegenüber der Kirche hängt ein Plakat des Bauernverbandes: „Unser täglich Brot sichern.“ Gott kommt in diesem Spruch nicht mehr ausdrücklich vor. Nicht um eine Bitte geht es, sondern um den Einsatz aller menschlichen Kräfte und Leistungsfähigkeit zur Sicherung unserer Ernährung. So ein Werbespruch kann gefährlich sein. Wenn er die Haltung ausdrückt, dass wir auf Gott heute nicht mehr angewiesen sind.
„Wollt ihr auch weggehen?“
…Ich will nicht über den sinkenden Kirchenbesuch jammern, sondern über Jesu Frage nachdenken: „Wollt ihr auch weggehen?“ Er droht und befiehlt nicht, er lässt jedem die Entscheidung ganz offen. Wollen wir weggehen oder bleiben? Was könnte uns veranlassen, so oder so zu entscheiden? Was können wir von Jesus Christus erwarten? Petrus gibt die Antwort: „Du hast Worte des ewigen Lebens.“
Ins Gerede kommen wie Zachäus und Jesus
…Wenn jemand Hilfe sucht, geht manchmal das Gerede der Leute erst richtig los. Schlimm wird es, wenn einer im Dorf es nicht wagt, sich über seine innere Not auszusprechen, weil er Angst hat, es werde weitererzählt. Oder haben wir Angst, ins Gerede zu kommen, wenn wir jemandem helfen, über den sich die Leute das Maul zerreißen?
Von Gott gibt‘s was umsonst!
…Hören wir auf Gott, dann werden wir leben! Er schenkt uns einfach seine Liebe! Er möchte, dass wir auch so miteinander umgehen. Er sagt zu uns: „Du bist wichtig und brauchst dich nicht erst auf Kosten anderer wichtig zu machen!“ „Du bist du selbst und hast es nicht nötig, dich zu verstellen, um von mir geliebt zu werden!“
Angst durch Mut überwinden
…Wenn wir Angst durch Mut überwinden, schalten wir nicht den Verstand aus, sondern ein. Wir prüfen, was in den Zeitungen und in Büchern geschrieben steht. Wir entscheiden selbst, was wir für richtig halten und was wir tun werden. Ich möchte nicht, dass Sie einfach übernehmen, was ich hier sage. Ich kann und will niemandem das eigene Denken und Entscheiden abnehmen.
Jesus kann bei jedem von uns sein
…Der Geist weht, wo er will, nicht wo wir ihn gern festnageln würden. Den Geist festnageln, das wäre ja sowieso zum Lachen. Wir sind auch gewarnt davor, den Heiligen Geist einfach zu ersetzen durch eigene Ideen, durch falsche Götter. Es lohnt sich mehr, auf den Heiligen Geist zu warten, als starr daran festzuhalten, dass die Welt eben schlecht sei.
„Dallas“, „Denver“ und unsere Goldenen Kälber
…Als Kehrseite der Ellbogengesellschaft wächst die Hoffnungslosigkeit. Und damit nimmt häufig die Neigung zur Menschlichkeit ab. „Mir geht‘s selber schlecht genug, ich kann nicht noch an andere denken“, das ist auch ein Tanzlied für einen Tanz um ein etwas angerostetes Goldenes Kalb mit dem Namen „privates Glück“. Bald entpuppt es sich als das, was es ist: „seelische Leere“, tiefste Depression.