…Jesus hatte ihnen gesagt: „Ich schicke euch Heiligen Geist.“ Aber worauf warteten sie eigentlich? 50 Tage nach Ostern geschah es plötzlich: Es war, als ob ein Sturmwind durchs Haus wehte – so wie Gottes Wind, der einst die Wogen des Schilfmeeres geteilt hatte. Es war ihnen, als würde ein frischer Wind alle trüben Gedanken aus ihrem Kopf verjagen.
Recht bei Trost!
…Jesus schenkt uns einen Geist, der wie ein Anwalt unsere Partei ergreift. Er sorgt für einen fairen Prozess, um uns zu ändern, zum Guten. Jesu Geist ist ein Tröster, der mit uns gemeinsam durchsteht, was er selber kennt und durchstehen musste. Dieser Tröster ist so stark, dass wir recht bei Trost bleiben, in allem, was uns geschieht.
In Gott versteckt
… frage ich in der Kindergartenandacht zum Pfingstfest, warum man den Heiligen Geist nicht sehen kann. Maxi sagt: „…weil er sich versteckt.“
Ich habe seitdem immer wieder über diese Antwort nachgedacht. Kinder können kluge Theologen sein, indem sie unbefangener über Gott nachdenken als Erwachsene und vielleicht erst recht als ein studierter Pfarrer…
„Der Geist ist Leben“
…Ich unterbrach die Vorbereitung für die Predigt und wartete auf Eingebungen. Inspirationen. Inspiration heißt wörtlich „Eingeistung“. Nun hoffe ich, dass bei dieser Pfingstpredigt der Heilige Geist doch mit mir kooperiert hat, damit meine Predigt bei Ihnen ankommt – und zwar nicht in einem vordergründigen Sinn, sondern so, dass Gottes Geist selber uns hier in der Kirche anspricht und verwandelt.
Gabi und Lutz feiern Pfingsten
An Pfingsten feiern wir Kirchengeburtstag
…Die Taufe von Johannes dem Täufer war gemeint als Zeichen der Umkehr zu Gott. Das Untertauchen im Wasser stand für das Abwaschen der Sünden. Bei Jesus kommt hinzu: Er ruft zur Umkehr und gibt auch die Kraft dazu. Er tauft uns mit dem Feuer der Liebe, verändert uns von innen, indem er uns liebt, so wie wir sind.
Nicht fleischlich, sondern geistlich gesinnt sein
…Sie streiten – das rote Teufelchen und der kleine weiße Geist. Was würde Paulus sagen? „Ich hab das auch versucht, immer gut zu sein.“ „Genau wie ich!“ ist der kleine Geist ganz stolz. Paulus meint: „Aber das war unmöglich.“ Das Teufelchen fühlt sich bestätigt: „Also ist es egal, was man tut!“ „Nein, nein“, sagt Paulus. Auch das muss er geraderücken.
Schocktherapie: den eigenen Willen kriegen!
…Gott will das Volk mit einer Schocktherapie heilen. Ihr wollt Fleisch haben? Ihr seid unzufrieden mit dem ewigen Manna? OK, ihr kriegt euren Willen. So viel Fleisch kriegt ihr, bis ihr euch davor ekelt! Das Gefühl, satt und zufrieden zu sein, kann nicht durch immer mehr Befriedigungen gestillt werden, wenn man nie gelernt hat, dass es ein „Genug“ gibt.
Ein offenes Gefäß für Gottes Liebe
…Der natürliche Mensch, wie ihn Paulus sieht, will sich nichts schenken lassen, ist zu stolz, um liebebedürftig zu sein oder Hilfe anzunehmen. Umgekehrt: Wer etwas annehmen kann, Hilfe, Liebe, Vergebung, in dem verändert sich eine Menge, der lässt sich erfüllen von einem anderen Geist, vom Heiligen Geist. Anders gesagt: Ein geisterfüllter Mensch ist wie ein offenes Gefäß für Gottes Liebe.
Der Heilige Geist als Friedenspädagoge
…Wie tröstet dieser Tröster, der Heilige Geist? Er tröstet, indem er lehrt und erinnert, als guter Erzieher oder Pädagoge. Wenn ich gute Erfahrungen mit dem Glauben mache, mich bei einem anderen Christen aussprechen kann, mich bei Gott geborgen fühle, mich erinnere und anrühren lasse durch die Geschichten von Jesus, dann ist der tröstende Geist in mir und bei mir.