…Für den Verstand ist Jesus im Grab geblieben. Doch unser Herz kann Erfahrungen mit Christus machen. Der schwingt hier und da sein „Siegesfähnlein“: Wo Jesus Frauen wegschickt vom Grab zu den Überlebenden. Wo Petrus, der Verleugner, den Auferstandenen erlebt als den vergebend Fragenden: „Hast du mich lieb?“ Wo Thomas zweifeln darf und zu glauben lernt.
Jesus war kein Zombie
…Die Ostergeschichten reden in Bildern von etwas, wofür unser Verstand keine Begriffe hat. Das Bild von der Auferstehung des Fleisches wendet sich gegen die Abwertung unseres Körpers, als sei er nur sündig, hässlich, schlecht. Was wir als ganze Menschen sind, bewahrt Gott in seinem ewigen Gedächtnis auf, dass es nicht verlorengeht.
Alles sinnlos ohne die Auferstehung?
…Wäre Jesus nicht auferstanden, könnte er für Paulus kein Tröster für Sterbende und Trauernde sein. Das Wort „Auferstehung“ ist ein Bild, herausgegriffen aus den Erfahrungen, die wir Menschen machen, mit dem Schlafen und Aufstehen, mit dem Hinfallen und Aufstehen, mit Widerstand und Aufstand, mit Gedemütigtwerden und wieder Aufgerichtetwerden.
Traumhaft
…Das übernatürliche Wunder spricht unser inneres Kind an. So wird unser Herz aufgeschlossen für etwas Neues – aber dieses Neue spielt sich nicht in der Welt der äußeren Tatsachen ab, sondern in der inneren Welt des Fühlens, des Verzweifelns oder Hoffens, des Lebensmüde-Seins oder Lebens-Wollens.
Gott schenkt erfülltes Leben
…Das bedeutet Ostern: Niemand muss in Staub und Asche hocken bleiben, niemand muss sein Leben lang meinen, er habe kein Recht auf ein sinnvolles Leben. Gott möchte, dass der Arme aufsteht aus dem Staub, dass er Schwache Kraft gewinnt, dass ein Mensch, der kein Ziel vor Augen hat, sich neue Ziele setzt.
Mariengespräch
…Maria, das ist ein wunderbares Bild: die Füße Jesu umfassen und spüren: Ja, er lebt, er wird unsere eigenen Füße stärken.
Vielleicht werden ja auch die Männer die Nähe Jesu spüren, genau wie wir. Auch sie müssten fühlen, wie der Stein der Traurigkeit weggeschoben wird, wenn erst einmal der Damm der Tränen bricht.
Vier Glaubenssätze zur Auferstehung
…1. Dass Jesu Tod das Ende unserer Sünde ist, erfahren wir nur durch die Heilige Schrift. 2. Jesus war wirklich tot, nicht nur scheintot. 3. Das scheinbare Sterben und Wiedererscheinen des Mondes nach drei Tagen kann jeden Monat an den Tod und die Auferstehung Jesu erinnern. 4. Die Auferstehung bezeugen kann nur, wer schon hingefunden hat zum Vertrauen auf Christus.
Verschiedene Wege zum Osterglauben
…In den Ostergeschichten reicht es einer Jüngerin, Jesu Stimme zu hören, um zum Glauben zu kommen. Andere wurden innerlich verwandelt, als sie das Abendmahl feierten. Thomas brauchte einen stärkeren Anstoß, um seinen Widerstand gegen den Glauben zu überwinden. Auch die Menschen heute kommen wohl auf ganz verschiedenen Wegen zum Glauben.
„Geht hin nach Galiläa!“
…Ein Weg liegt vor uns, vielleicht ein langer, beschwerlicher Weg. „Geht hin und sagt weiter, was ihr gehört habt“, bekommen die Frauen gesagt. „Geht hin nach Galiläa“, sollen sie den Männern ausrichten. „Geht hin“, ja, so einen Weg gibt es auch für uns, einen Weg mit Gott, weg vom düsteren Grab, hin zum Leben.
Osterei und Sorgenstein
…Der Sorgen-Stein auf unserer Seele wird weggewälzt, das Herz aus Stein in unserer Brust, das nicht richtig fühlen kann, wird wieder ein Herz aus Fleisch. Angst und Entsetzen, mit denen die Frauen vom Grab weglaufen, sind Vorboten der Freude, die später zu ihnen kommt, wenn sie offen werden für das Neue, das ihnen geschenkt werden soll.