Ökumene im Gespräch

Ökumene ist nicht einfach. Zwar begegnen wir uns heute freundlich. Aber die Trennung bleibt. Die einen sagen: Wozu denn noch Unterschiede machen? Wir glauben doch alle an den einen Herrgott! Die anderen sagen: Wir können unsere Unterschiede nicht einfach übergehen. Sonst stünde am Schluss vielleicht nicht ein gemeinsames Christentum, sondern ein entleerter Glaube oder gar die Auflösung der Kirche.

Glauben in Freiheit

Jeder Mensch reagiert anders auf ein Bild wie das vom Guten Hirten. Jesus will uns einladen, Gott zu vertrauen, nicht wie Sklaven, sondern wie Kinder. Nicht in blindem Kadavergehorsam, sondern in freier Entscheidung aufgrund eigenen Nachdenkens über sinnvolle Gebote. Wir sollen uns von Gott geführt wissen, aber nicht wie an Marionettenfäden gezogen, sondern begleitet, wie von einem lieben Freund.

Augen

Der 3. Sonntag der Passionszeit, in diesem Jahr der 2. März, trägt den Namen „0kuli“, zu deutsch: „Augen“. Er stammt aus Psalm 25, 15a: „Meine Augen sehen stets auf den Herrn.“

„Ich glaube nur, was ich sehe“, sagen viele. Aber wie kann einer behaupten, Gott zu sehen? Der Psalmbeter erhofft Befreiung von dem Herrn, auf den seine Augen sehen…

„Prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine!“

Wir urteilen manchmal schnell: über einen Konfirmanden, eine Hausfrau, einen Pfarrer, einen Mitschüler oder Arbeitskollegen. Aber wissen wir, wie der andere wirklich in seinem Innern ist? Offene Kritik ist nicht leicht zu ertragen, aber Kritik nicht zu äußern, kann ein Zeichen dafür sein, dass man jemanden schon aufgegeben hat oder nicht für fähig hält, sich überhaupt zu ändern.