…Drei Dinge sagt Elisa dem Gehasi. Erstens: Ich bin mit dir gegangen. Dein Weg ist mir nicht egal. Zweitens: Geld und Gut war dir wichtiger als mein Vertrauen. Das tut mir weh, aber ich neide es dir nicht, werde glücklich damit, wenn du kannst. Und drittens stellt Elisa fest: Du kannst nicht glücklich sein, wenn dein Glück auf Unrecht aufbaut.
Ein stolzer Politiker muss Demut lernen
…Vielleicht ist Elisa auf der Spur der geheimen Ursache für die Krankheit des bedeutenden Mannes. Auf dem Umweg über den Körper schreit seine Seele: Ich gehe kaputt, wenn ich immer alles meinem Willen unterwerfen muss. Wenn das stimmt, hat Elisa das richtige Heilmittel gewählt: Siebenmal im dreckigen Jordan baden. Das wäre für ihn schlimmer, als einen Krieg zu verlieren.
Gott zählt unsere Tränen
…In einer Trauerfeier denke ich darüber nach, welche Worte der Bibel uns Trost geben können, vor allem darüber, dass Gott unsere Tränen zählt und sie, wenn wir sie geweint haben, abwischt.
„Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben“
…Trauerfeier für einen Mann, der „sein Haus bestellte“, wie es in der Bibel heißt, als er erfuhr, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hatte.
Salz macht böses Wasser gesund
…Wie heilt der Prophet Elisa böses Wasser mit Salz? 1. Beim Salzen geht es um das richtige Fingerspitzengefühl. 2. Ein besonderes Wasser mit Salz sind Tränen. Ungefühlte Gefühle machen krank oder hart. 3. Destilliertes Wasser darf man nicht trinken. So nötig, wie ein bisschen Salz fürs Wasser ist, so wichtig ist, was auch nur wenige Menschen für ihre Stadt tun.
Sakrament der Tränen – Phantasie der Rache
…Ahndet Gott eine Beleidigung mit der Todesstrafe? Ich mag die Geschichte so lesen: Ein Prophet kommt mit Hassgefühlen in Kontakt, lebt sie in seiner Phantasie aus, statt gewalttätig zu werden, und schüttelt den Staub des ungastlichen Ortes von seinen Füßen wie später die von Jesus ausgesandten Jünger.
Gott hat viele Namen
…Gott nennt dem Mose eigentlich gar keinen richtigen Namen. Aber Gott ist unendlich und ewig und kann deshalb von sich sagen: „Ich werde sein!“ Aber wie er sein wird, wie er von verschiedenen Menschen erfahren wird, das war schon immer verschieden und das ist bis heute so. In der Bibel haben wir die unterschiedlichsten Namen und Bilder für Gott gefunden.
Vertrauen langsam wachsen lassen
…Ich habe hier in der Klinik einen neuen Weg begonnen. Wie es wird, weiß ich noch nicht. Aber ich werde Kraft und Stärkung brauchen. Und welche Wege mögen Sie vor sich haben? Gut ist es, wenn wir einen Engel haben, der uns sagt: „Steh auf und lass dich stärken!“
„Komm und sieh!“
…Ich glaube, das haben wir nötig, dass einer uns ansieht – mit Augen, die uns liebhaben, vor denen wir nicht davonlaufen müssen. Das kann ich erleben, wenn ich einem anderen so nahe komme, dass ich in seine Augen schauen kann – und mich selber sehe, wie ich mich in seinen Augen spiegele.
Was tut man, wenn man am Ende ist?
…Vielleicht fängt Bußtag damit an, nicht mehr zu sagen: du solltest, ihr solltet, der sollte aber, ich müsste eigentlich – sondern zu fragen: was brauche ich, was brauchst du, damit wir leben können. Dann werden wir einen weiten Weg gehen können, wie der Prophet Elia, der sich stärken ließ. Selbst der weite Weg zum Frieden besteht dann aus kleinen Schritten.