…Was gut ist, muss uns gesagt werden, und es wird uns gesagt. Was gut ist, sagt uns Gott. Was Gott uns nach dem Propheten Micha sagt, lässt sich in drei Stichworten zusammenfassen: Recht, Liebe, Ehrfurcht.
„Mensch, es ist dir gesagt, was gut ist!“
…Wir bleiben frei, wenn wir aus Einsicht einem Gebot „gehorchen“. Deshalb ist es gut, wenn wir unseren Kindern beides beibringen: Rechte und Regeln, Freiheiten und Pflichten, Erlaubnisse und Grenzen. Kind, ich sage dir, was gut ist. Du sollst so frei sein wie möglich, aber ich kann dir nicht alles erlauben, sonst nimmst du Schaden an Leib und Seele.
„Auferstanden am dritten Tage“
…Für den Propheten Hosea ist der dritte Tag ein Tag der Hoffnung nach der Umkehr zu Gott von Wegen, die zum Tode führen. Und wie der arme Sünder Jona aus dem Bauch des Fisches befreit wurde, so wird der sündlose Menschensohn Jesus aus den Eingeweiden der Erde wieder zum Leben erweckt.
Woran erkennt man Christen?
…Jesus verlangt keine Leistungen, die uns überfordern. Im Gegenteil – er warnt uns davor, aus falschem Stolz zu viel von uns selber zu verlangen. Das Glaubensbekenntnis vieler Menschen hat heute den Text: „Man kriegt nichts geschenkt. Man muss sich alles selbst verdienen. Man muss nehmen, was man kriegen kann!“ So schließt man sich ein in eine egoistische, armselige, einsame Welt.
Lamm und Taube
…Es ist eigentümlich, sich ein Lamm vorzustellen, das die Herde der Menschen weidet und zum Wasser des Lebens führt. Und ein Tauben-gleicher Geist – weiß der wie eine Brieftaube, wo er landen muss und wem er eine himmlische Botschaft zu überbringen hat? Oder fliegt auf Jesus eine Friedenstaube herab?
Bethlehem: Brothaus oder Aschehaufen?
…In der Botschaft des Propheten Micha ist Bethlehem, zu deutsch: Haus des Brotes, der Ort, an dem der Hunger unserer Seele gestillt wird. Zunächst aber scheint es, als ob Micha uns den Weg nach Bethlehem madig machen wollte. Er nennt Bethlehem mit einem zweiten Namen Efrata – Aschehaufen, nicht besonders schmeichelhaft.
„Geifert nicht“, so geifern sie
…Die Gegner des Propheten Micha bringen scheinbar gute Argumente. Man darf doch nicht politisch predigen! Kann Gott im Zorn sein auserwähltes Volk im Stich lassen? Aber gerade weil es Gott nicht egal ist, dass sich seine Menschenkinder ins Unglück stürzen, wird er zornig über das Unrecht, das sie einander antun.
„Komm und sieh!“
…Ich glaube, das haben wir nötig, dass einer uns ansieht – mit Augen, die uns liebhaben, vor denen wir nicht davonlaufen müssen. Das kann ich erleben, wenn ich einem anderen so nahe komme, dass ich in seine Augen schauen kann – und mich selber sehe, wie ich mich in seinen Augen spiegele.
Ausweispflicht?
…„Indem ich euch kein Zeichen gebe – abgesehen von meinem Leben und Sterben“, sagt Jesus, „bin ich ganz nahe bei euch.“ Das ist ein Angebot für uns alle. Entweder man lässt sich auf den Glauben ein und erfährt die Nähe Gottes, oder man bleibt draußen und wartet auf Beweise und wird sich immer nur bestätigen, dass der Glaube Unsinn sei.
Retter
…Das Kind in der Krippe hat keine Macht, jemanden zu etwas zu zwingen. Vor solchen Ohnmachtserfahrungen haben wir Angst. Gott wählte bewusst ein Leben in dieser Ohnmacht. Er wollte Liebe zu diesem Kind provozieren, freiwillige Liebe, die der vorhergehenden Liebe Gottes antwortet.