…Wenn wir den Wechsel von Alltag und Festtag brauchen, ist es gut, dass wir hier in der Kirche regelmäßig Feste feiern. Gedacht ist jede Feier hier in der Kirche als ein kleiner Ausstieg aus dem Alltag, um Abstand von ihm zu gewinnen und mit neuer Kraft und neuem Mut wieder in ihn einsteigen zu können.
Vom Teufel versucht, von Engeln behütet
…Politische Macht wird teuflisch, wenn sie den Himmel auf Erden schaffen will. Im Römischen Reich kommen Christen tatsächlich an die Macht. Sie vergießen das Blut der Heiden, christianisieren die Germanen mit Gewalt, verbrennen später Ketzer und Hexen. Sie schaffen nicht den Himmel, sondern ein Stück Hölle auf Erden. Wer auf Erden im Namen Jesu herrschen will, hat Jesu Segen nicht.
„Werft euer Vertrauen nicht weg!“
…Durch Angst verfange ich mich in einem Teufelskreis. Würde nämlich ganz langsam echtes Vertrauen zu einem Menschen wachsen, und würde dieses Vertrauen dann aus heiterem Himmel enttäuscht, das täte sehr weh. Davor kann sich niemand schützen – es sei denn, man wirft von vornherein sein Vertrauen weg! Man verhält sich unbewusst so, dass es gar nicht erst entstehen kann.
„Du sollst Gott lieben!“
…Nur wer sich von der Liebe dessen abgewendet hat, von dem alle Liebe herkommt, der wird daran erinnert: Ohne Verbindung zu diesem Gott schneiden wir uns vom Leben selbst ab. Unser Leben gelingt nur, wo wir mit Herz, Verstand, Leib und Seele aus der Liebe leben, die uns Gott schenkt.
Sehnsucht nach der grünen Wiese
…Ein Krebskranker sagt seinen Angehörigen, dass er bald auf die grüne Wiese umzieht. So stellt er sich den Himmel vor; in diesem Vertrauen stirbt er.
Nicht zum Mitläufer geboren
…Trauerfeier für einen Mann, der im Hitlerdeutschland nicht zum Mitläufer wurde und sich in der konfliktreichen Nachkriegszeit seiner Verantwortung stellte. Gutes und Barmherzigkeit folgten ihm sein Leben lang.
Der Mensch lebt nicht [vom Brot] allein
…Der Mensch lebt nicht allein, darum lebt er nicht vom Brot allein. Wenn er aus Steinen Brot machen könnte, könnte er allein für sich leben. Aber wo Menschen wie Geschwister miteinander leben, reicht das Brot für alle. Er muss nicht aus Steinen Brot machen, weil Gott die Erde für uns geschaffen hat, wie eine Mutter, die für ihre Kinder sorgt.
Zeiten in der Wüste als Chance für neues Leben
…Zeugen des Glaubens leben von der Liebe Gottes und versuchen, Liebe im Umgang mit ihren Mitmenschen auszuleben. Dazu ist es nötig, Gott um Kraft zu bitten. Man muss wissen, dass man ohne Gott nichts tun kann, was für die Ewigkeit Bestand hat. Und wer seinen Mitmenschen mit Liebe begegnet, wird nicht gut den ganzen Tag über sie lamentieren können.