Bild: Helmut Schütz

Tamar: Opfer von Doppelmoral

Beiden Tamars wurde übel mitgespielt. Die eine befreit sich aus ihrer Opferrolle, die andere schafft das nicht. Indem die Bibel von beiden erzählt, würdigt sie beide als Menschen, denen von angesehenen Mitgliedern einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft Unrecht angetan wurde. Es spricht viel dafür, einem Raum den Namen Tamar zu geben, in dem sich Menschen etwas von der Seele reden können.

Bild: Helmut Schütz

Unter der Debora-Palme

Der Name „Mutter in Israel“, so sagt die jüdische Theologieprofessorin Pnina Navè Levinson, unterstreicht ihre „integrative Bedeutung“. Debora hat keine eigenen Kinder, sie ist Mutter im übertragenen Sinn. Unter ihrer Führung wirken Männer und Frauen aus Israel und anderen Völkern zusammen, beenden Unrecht und schaffen Frieden. Ich finde, das ist Grund genug, unseren Familienzentrumsraum nach ihr zu benennen.

Bild: Helmut Schütz

Lydia: Purpurfärberin und Gemeindeleiterin

Lydia nötigt Paulus und seine Leute, bei ihr zu bleiben. Sie wird als selbstbewusste Frau geschildert, die sich Paulus gegenüber auf ihren Glauben an Jesus beruft und als Gesprächspartnerin auf gleicher Augenhöhe auftritt. Wer außer ihr sollte hier in Philippi die erste Christengemeinde geleitet haben? Lydia war die Leiterin, obwohl es auch Brüder in ihrer kleinen Gemeinde gab.