David und Salomo – wie die Geschichte ihr Bild formte

Durch ihr Buch „Keine Posaunen vor Jericho“ wurden Israel Finkelstein und Neil Asher Silberman im Jahr 2001 einem breiten Publikum bekannt. Fünf Jahre später entschlüsseln die Archäologen in einem weiteren gemeinsamen Buch über „David und Salomo“ den Mythos dieser biblischen Könige und seine Entwicklung von den historischen Wurzeln durch die Jahrhunderte des Königreichs Juda hindurch bis in unsere Zeit.

Ist es so neu, die Evangelien als Heide zu lesen?

Der katholische Bibelwissenschaftler Marius Reiser liest die Anfänge der Evangelien mit den Augen des römischen Schriftstellers Plutarch als vier miteinander zusammenstimmende Lebensbilder des Gottessohnes Jesus. Unter Berufung auf Andreas Bedenbender, Frans Breukelman und Ton Veerkamp plädiere ich dafür, endlich den jüdischen Hintergrund des Neuen Testaments ernst zu nehmen, da die Evangelien lange genug einseitig heidenchristlich ausgelegt worden sind.

Jesus wa(h)r menschlich. Irrtümer im Neuen Testament?

Ein Buch von Walter-Jörg Langbein regt dazu an, sich mit Irrtümern auseinanderzusetzen, die angeblich oder wirklich im Neuen Testament vorhanden oder aber ihm als Bibelkritiker unterlaufen sind. Jesus verkörpert jedenfalls auch als Mensch, der irren konnte, die wahre Menschlichkeit, nach der Gott uns alle zu seinem Ebenbild der Liebe erschuf, ist er doch wahrer Gott UND wahrer Mensch zugleich!

Jüdische Kultur, die prägend bleibt

In seinem Buch „Altes Testament, jüdische Kultur und deutsches Judentum“ beleuchtet der Historiker Wilhelm Kaltenstadler aus verschiedenen Blickwinkeln die prägende Kraft, die das Judentum seit biblischen Zeiten in verschiedenen Regionen Europas ausgeübt hat – vom mittelalterlichen Al-Ándalus bis zum neuzeitlichen Franken. Schwerpunktmäßig geht er auf den jüdischen Universalgelehrten Moses Maimonides ein.

Irren ist biblisch. Doch auch Bibelkritiker können irren

Da die Bibel Gottes Wort in der Verpackung menschlicher Worte ist und kein historisches oder naturwissenschaftliches Fachbuch, enthält sie auch Irrtümer und Widersprüche. Das Buch „Lexikon der biblischen Irrtümer. Von A wie Auferstehung Christi bis Z wie Zeugen Jehovas“ von Walter-Jörg Langbein (2006 Berlin) versucht, theologische Laien darüber aufzuklären. Allerdings unterlaufen auch ihm dabei immer wieder Irrtümer und Fehleinschätzungen.

Giordano Bruno, der Golem und die Zellbiologie

Verfügte der Wegbereiter des modernen astronomischen Weltbildes Giordano Bruno (1565-1600) mit seinem Interesse an der okkulten Philosophie der Renaissance und seinen Kontakten zu Girolamo Fracastoro, John Dee und Schülern des Paracelsus bereits über zellbiologische Einsichten, die sich auf die Erwähnung des Golems in Psalm 139 und seine kabbalistische Interpretation stützen konnten?

Buchbesprechung: „Die Entdeckung der Urmatrix“

Ein über 1000seitiges Werk über Bibel und Kabbala, Alchimie und Hermetik, altägyptische Weisheit und Medizingeschichte versucht den Nachweis zu erbringen, dass es einen Bibelcode gibt, der Jahrtausende alte gentechnologische Erkenntnisse und Verfahren verschlüsselt, mit denen schon bald menschliche Organe geklont und menschliches Leben in erheblichem Ausmaß verlängert werden kann. Nichts davon ist beweisbar – trotzdem hat mich die Lektüre fasziniert!

Was will die „Hamburger Neue Historische Schule“?

Ist Dr. Ralph Davidson „der vielleicht letzte große Universalgelehrte“, der durch seine „kulturrevolutionären Arbeiten … sehr mutig viele der bis dahin unumstößlichen historischen Wahrheiten in Frage gestellt“ hat (Wilhelm Kaltenstadler)? Er gehört wie Dr. Roman Landau und Hanna Eisler zur „Hamburger Neuen Historischen Schule“, die beweisen will, dass „unsere Bildungstradition eher in einer jüdischen als in einer lateinischen Tradition steht.“

Bild: Helmut Schütz

Die Namen der 12 Apostel und das christliche „Paschen“

Warum tragen die biblischen 12 Apostel (jedenfalls in den deutschen Bibelübersetzungen) deutsche Namen, und warum wurde das christliche Osterfest früher auch „Paschen“ genannt? Roman Landau zieht in seinem Buch „Christentum – die ungeschriebene Tragödie“, Band 4, aus einer kurzschlüssigen Antwort auf diese Fragen weitreichende, aber leider völlig falsche Schlüsse. Ich versuche, weniger kurzschlüssige, dafür aber korrekte Antworten zu geben.

Ralph Davidson: „Desiderate der Forschung“

Wünschenswerte Forschungsgegenstände der Geschichtswissenschaft will Ralph Davidson zusammenstellen, wie der Titel seines Buches andeutet. Dabei stellt er nicht nur Fragen, sondern entwickelt auch eigene Forschungsansätze, wobei er zum Beispiel die Zahl seiner mittlerweile verfochtenen Hypothesen für Zeit und Ort der Entstehung des Judentums auf fünf erhöht. Seine Argumentation überzeugt mich an vielen Stellen nicht, so dass ich kritisch nachfrage.