„Gott will nicht den Tod des Sterbenden“

Menschen können äußerlich stark und gesund sein, aber sie leben ohne Rücksicht auf andere Menschen. Solche Menschen sind, bildlich gesprochen, tot – das, was einen Menschen zu einer fühlenden, lebendigen Seele macht, ist in ihnen abgestorben. Wenn diese Menschen im buchstäblichen Sinn sterben, was bleibt ihnen dann? Von ihrer Seele bleibt nichts übrig, wenn sie nur aus Sünde bestanden hat.

Jesus ist Brot für unsere Seele

Jede menschliche Seele braucht Aufmerksamkeit, Anerkennung. Das fängt mit einem Blick an, der erwidert wird. Das geht weiter, wenn ich einem Menschen ganz geheime Gedanken und Gefühle offenbaren kann. In der Tiefe unserer Seele sehnen wir uns danach, ganz und gar angenommen zu werden, so wie wir sind. Wenn wir geliebt werden, kann unsere Seele mit allen Gefühlen sich entfalten.

Realistisch und voller Hoffnung

Viele fühlen sich gefangen zwischen „Alles oder Nichts“. Wenn ich nicht alles erreichen kann, fange ich lieber gar nichts an. Wenn ich immer wieder enttäuscht werde, lasse ich niemanden an mich heran. Hier beginnt der Unterschied zwischen schicksalhaftem und selbstverschuldetem Unheil. Lebensumstände werden uns geschickt, für die wir nichts können. Aber was wir daraus machen, ist zum Teil unsere Verantwortung.

Einwände gegen Einwände gegen die Jenseitshoffnung

Fragen habe ich gestellt. Haben wir auch Antworten? Ich will versuchen, uns für Antworten zu öffnen, die wir durch Gottes Geist erhalten können. Denn es geht nicht um knifflige Denkaufgaben, die gelöst werden sollen, sondern darum, dass wir selbst betroffen sind von Leid und Trauer; von Sorge und von Angst; um das zu bewältigen, brauchen wir lebendige Hoffnung von Gott.

„Und Henoch wandelte mit Gott“

In einer alten Armenbibel greift der Arm Gottes aus den Wolken herunter, fasst Henoch am reichlichen Haarwuchs und schwingt ihn freihändig nach oben. Diese Vorstellung hat wohl früher den Menschen geholfen, sich ihren Glauben auch bildlich einzuprägen. Heute brauchen wir andere Vorstellungen. Wir spüren die Hand Gottes, gehen mit ihm, wenn wir halten und gehalten werden, trösten und getröstet werden.

Tätig erwarten

Es geht darum, vom Gottvertrauen her etwas zu tun, in Richtung Liebe, Menschlichkeit, Sinnerfüllung, Entfaltung seiner kleinen oder großen Fähigkeiten. Es geht aber nicht darum, sich aus reinem Pflichtgefühl einzusetzen, dabei selbst zu kurz zu kommen und sich irgendwann enttäuscht zurückzuziehen. Ich bin verantwortlich für das, was ich tue, aber auch angewiesen auf die Liebe und Hilfe anderer Menschen.