Krieg als Sucht

Wir brauchen Mut zum Trauern. Was steht auf dem Spiel, wenn wir tatenlos zusehen, wie die Menschheit so weitermacht wie bisher? Was bleibt übrig von der Schönheit unseres Heimatortes, wenn nur eine einzige Atombombe über Frankfurt niedergehen würde? Was fühlen wir, wenn unsere kleinen und großen Freuden und Sorgen in einer Sekunde zunichte gemacht werden können?

Vertrauen wagen

Welchen Weg wollen wir gehen? Den der Absicherung gegen jeden Angriff und jede Erpressung, der zu immer mehr Waffen führen wird und endlich wahrscheinlich zu ihrem Einsatz? Oder den Weg des Abwägens zwischen berechtigtem Misstrauen und Vertrauensschritten, den Weg der Klugheit und der Feindesliebe? Wir sind mitverantwortlich dafür, dass die Schöpfung Gottes, zu der auch unser Europa gehört, erhalten bleibt.

Unser täglich Brot sichern?

Gegenüber der Kirche hängt ein Plakat des Bauernverbandes: „Unser täglich Brot sichern.“ Gott kommt in diesem Spruch nicht mehr ausdrücklich vor. Nicht um eine Bitte geht es, sondern um den Einsatz aller menschlichen Kräfte und Leistungsfähigkeit zur Sicherung unserer Ernährung. So ein Werbespruch kann gefährlich sein. Wenn er die Haltung ausdrückt, dass wir auf Gott heute nicht mehr angewiesen sind.

Abschied vom Supermann-Gott

Ein Sechsjähriger sagt zu einem Bild von Jesus am Kreuz: „Wenn das der Batman gewesen wäre, der hätte sich losgerissen und die Nägel nur so aus den Händen und Füßen raus­geschleudert!“ Aber den Soldaten unter dem Kreuz, diesen gemeinen, zynischen Menschen­vernichtern, wird bewusst: Wir haben Gottes Sohn getötet; Gott ist nicht auf unserer Seite, sondern auf der Seite unserer Opfer.