Frieden mit dem bösen Nachbarn

Die Bibel ist realistisch. Nicht alle Menschen meinen es gut. Es gibt wirklich den Feind, der nicht mein Freund werden will, den Hass, der sich nicht durch unsere Bemühungen in Liebe verwandeln lässt. Aber es geht darum, das Böse so ernstzunehmen, dass man es nicht selber noch vermehrt. Isaac Asimov hat einmal gesagt: „Gewalt ist die letzte Zuflucht der Unfähigen.“

Gottes Phantasie schuf uns verschieden

Ein Schüler wird als Nazi beschimpft, weil er versehentlich jemanden angerempelt hat. „Wieso nennst du mich Nazi?“ „Weil du Deutscher bist!“ Jetzt wird es kritisch. Ein Konfirmand meinte: „Dem hätte ich gezeigt, was ein Nazi ist!“ Und schon wäre das Vorurteil bestätigt gewesen. Viel schwerer ist es, auf dumme und böse Vorurteile nicht ebenfalls dumm und böse zu reagieren.

„Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“

Das hat einen Doppelsinn: Blut kann über uns kommen im Sinne der blutigen Folgen blutiger Taten. Das geschieht nach Matthäus den Juden, als Jerusalem zerstört wird. Blut kann aber auch über uns kommen im Sinne des Versöhnungs­blutes der Opfertiere. So hat das Blut Jesu, das von Hohepriestern und Pilatus und im über­tragenen Sinne von uns allen vergossen wurde, versöhnende Wirkung.

„In Ängsten – und siehe wir leben!“

Paulus kennt Ängste, die auch den umtreiben, der auf Gott vertraut. Wer Angst akzeptiert, kann sie leichter ertragen oder überwinden. Wahres Leben, gibt es nicht dort, wo man Problemen und Leid aus dem Weg geht. Sondern Menschen, die sich als Sterbende begreifen, Menschen auf dem Weg zum Tode, gerade sie können leben, weil sie ihr Leben als kostbares Geschenk empfangen.

Bild: Helmut Schütz

Der kleine Prinz und der Riesenschlangensatz des Paulus

He, Paulus, jetzt kommst du wieder mit soooo schweren Wörtern. Herrlichkeit, Geist, Weisheit, Offenbarung… Ich glaube, du sieht nicht mit dem Herzen, sondern mit dem Kopf!

Aber, lieber kleiner Prinz, all diese Wörter sind eigentlich keine Kopfwörter. Herrlichkeit, das ist ein Gefühl der Glückseligkeit, die nur Gott einem schenken kann, einfach unbeschreiblich.

Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung, Erlösung

Vier gewichtige Worte – Jesus Christus wird mit all dem gleichgesetzt. Es gibt viele weise Menschen – Jesus ist die Weisheit in Person. Wir verzweifeln an der Herstellung von Gerechtigkeit – Jesus ist die Gerechtigkeit. Jesus verkörpert alles, was man zum Heiligwerden braucht. Und wenn wir Erlösung suchen, vom Bösen, vom Leiden, von Schuld: Jesus ist unsere Erlösung.

„Mache dich auf und werde licht; denn dein Licht kommt!“

Die sternkundigen Männer werden „licht“, indem sie das Licht suchen. Sie brechen auf aus allem, was sie wussten. Ihr Weg führt durch Durststrecken hindurch, über Stolpersteine hinweg, an Abgründen und der Dunkelheit des Herodes vorbei. Und wir? Auch wir finden Vertrauen mitten in Angst, Trost in der Trauer, Hoffnung in Verzweiflung, Reife inmitten innerer Zerrissenheit, Ruhe in unserer Alltagshektik.