…Drei Teile hat die Predigt: 1. Vom geheilten Kranken, der danken konnte. 2. Sogar Menschen, denen es schlecht geht, finden Gründe, um Gott zu danken. 3. Wie es kam, dass eine Bettlerin dem Dichter Rilke von Herzen danken konnte.

Texte und Themen rund um das meist gelesene Buch der Welt
Texte und Themen rund um das meist gelesene Buch der Welt
…Drei Teile hat die Predigt: 1. Vom geheilten Kranken, der danken konnte. 2. Sogar Menschen, denen es schlecht geht, finden Gründe, um Gott zu danken. 3. Wie es kam, dass eine Bettlerin dem Dichter Rilke von Herzen danken konnte.
Der 3. Sonntag der Passionszeit, in diesem Jahr der 2. März, trägt den Namen „0kuli“, zu deutsch: „Augen“. Er stammt aus Psalm 25, 15a: „Meine Augen sehen stets auf den Herrn.“
„Ich glaube nur, was ich sehe“, sagen viele. Aber wie kann einer behaupten, Gott zu sehen? Der Psalmbeter erhofft Befreiung von dem Herrn, auf den seine Augen sehen…
…Wir urteilen manchmal schnell: über einen Konfirmanden, eine Hausfrau, einen Pfarrer, einen Mitschüler oder Arbeitskollegen. Aber wissen wir, wie der andere wirklich in seinem Innern ist? Offene Kritik ist nicht leicht zu ertragen, aber Kritik nicht zu äußern, kann ein Zeichen dafür sein, dass man jemanden schon aufgegeben hat oder nicht für fähig hält, sich überhaupt zu ändern.
…Zeugen des Glaubens leben von der Liebe Gottes und versuchen, Liebe im Umgang mit ihren Mitmenschen auszuleben. Dazu ist es nötig, Gott um Kraft zu bitten. Man muss wissen, dass man ohne Gott nichts tun kann, was für die Ewigkeit Bestand hat. Und wer seinen Mitmenschen mit Liebe begegnet, wird nicht gut den ganzen Tag über sie lamentieren können.
…Gott will uns zu aufrechten Menschen machen und nicht zu Duckmäusern. Gott will uns unsere Sünde nicht bewusst machen, um uns zu erniedrigen, sondern um alle Sünde, alles, was uns eigentlich von Gott trennt, auszuräumen. Dann erst können wir aufrecht vor Gott stehen, ihm gegenüber, und uns von ihm mit neuen Aufgaben betrauen lassen, die er uns zutraut.
Es sind merkwürdige Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, seltsam unwirklich und aus dem Rahmen fallend, wie ein Torweg von einem Jahr zum andern. „Zwischen den Jahren“ nennen wir diese kurzen, meist trüben Tage, die das Jahr beenden. Wenn Immanuel Velikovsky, ein Außenseiter der Wissenschaft, recht haben sollte, dann hat sich in diesem Ausdruck eine uralte Erinnerung an eine Weltkatastrophe erhalten…
…Der Spross oder das Reis, wie Luther übersetzt hatte, der neue Trieb aus dem abgehackten Baum, aus scheinbar toten Holz, wird im Weihnachtslied zum Röslein. Ganz gleich, ob Reis oder Ros, es ist die gleiche zarte Hoffnung inmitten von lauter Kälte und Todesstarre gemeint: das Röslein, das mitten im Schnee wächst, der kleine Reisigzweig, der am Baumstumpf hervorgebracht wird.
…Nicht mit Zauberkräften, Armeen oder überlegenen Argumenten kommt Gott in unsere Welt. Dieser Friedefürst schafft Frieden durch Verzicht auf äußere Macht, auch wenn es ihn das Leben kostet. Er schafft Frieden durch die Macht der Liebe, die dort beginnt, wo wir uns selber geliebt wissen.
…Wer sich freut, wer getröstet ist, wer getrost lebt, wer sich getragen und geborgen fühlt, der hat auch die Fähigkeit zur Güte. Wem Gott nahe ist, der kann gut zu anderen sein. Auch wenn einer viel zu tragen hat, braucht er nicht bitter gegenüber anderen zu werden, sondern kann ihnen noch Lasten tragen helfen.
…Gott kommt zu uns. Nicht wir finden ihn auf unseren eigenen Wegen. Er kommt nicht auf den Wolken schwebend oder sonst auf übernatürliche oder prachtvolle Weise. Der Gott, dem wir anklagend vorhalten, er lasse zu viel Leid und Bosheit in der Welt zu, der kommt als unser Bruder in unsere Welt und begegnet der Bosheit mit unerschütterlicher Liebe und Geduld.