…Wenn wir genau hinhören, sagt Jesus: ihr sollt m e i n Joch auf euch nehmen, ihr braucht nur noch das zu tragen, was i c h euch zumute. Ihr sollt nicht versuchen, selber eure Sünden abzubüßen. Das tue ich, Jesus, für euch. Und ihr sollt nicht versuchen, es allen Leuten recht zu machen. Ihr braucht auch nicht in jedem
Glaube – durchbuchstabiert!
…Wir begleiten in der Phantasie Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem, nach Golgatha, auf seinem Weg ins Leiden. Und am Wegrand begegnen ihm zehn Aussätzige, die sich von ihm Hilfe erhoffen. Ich möchte anhand dieser Geschichte durchbuchstabieren, was Glaube heute für uns sein könnte.
Nicht Zucker oder Senf, sondern Salz und Licht
…Zur Amtseinführung eines neuen Kirchenvorstands predige ich über Jesu Wort: „Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt.“ Er sagt nicht: „Ihr sollt… Ihr müsst…“ Nein: „Ihr seid“. Es steckt also mehr in uns, als wir denken.
Brüderliche Leitung
„Wenn wir wie Brüder beieinander wohnten, Gebeugte stärkten und der Schwachen schonten, dann würden wir den letzten heilgen Willen des Herrn erfüllen.“ So steht’s in einem Gesangbuchlied. Ja, „wenn“! Aber tun wir’s?
Da geht eine Frau seit Jahren nicht mehr in die Frauenhilfe, weil sie damals einen Änderungsvorschlag gemacht hat, und jemand anders hat hinter ihrem Rücken die Bemerkung fallen …
Auch kleine Gaben wollen eingesetzt werden!
…Wir sind heute ständig in der Versuchung, dem Beispiel des dritten Knechts zu folgen. Die leeren Kirchenbänke verführen zu dem Gedanken: Was nützt denn noch unser Predigen und unser Kirchgang? Aber auch aus dem Hören und aus dem Gebet der Wenigen kann viel Segen erwachsen.
Wenn wenig da ist, dankbar sein!
…Jesus sagt nicht: Ach, das ist aber wenig! Sondern er dankt Gott, seinem Vater. Und aus diesem Vertrauen heraus, aus diesem Dank heraus, wächst dann das Wunder: alle haben reichlich zu essen, alle werden satt, und es bleibt sogar noch etwas übrig. Und Jesus fordert auf, die Reste sorgfältig einzusammeln, damit nichts verdirbt. Eine eindrückliche Mahnung für unsere Wegwerfgesellschaft.
Noch eine Woche bis zur großen Festwoche…
…Ist auch hier in der Kirche ein Platz für jeden, ohne dass er schief angesehen wird? Ist in Gruppen unserer Gemeinde und auch in Gesprächen zwischen einzelnen Menschen ein Ort, wo alles ausgesprochen werden kann, was jemand auf dem Herzen hat? Das fängt damit an, dass wir einsehen: Es muss keiner besonders fromm sein, um in der Gemeinde mitzumachen.
„Burn out“ oder „Born again“?
…Niemand von uns kann sich seinen Glauben selber machen. Sondern es ist wirklich wie bei einer Geburt. Gott selbst, sein Geist führt mich hinein in ein neues Leben. Und wenn unsere Kräfte am Ende sind, können wir uns bewusst machen: Es hängt nicht immer alles an uns, es sind auch noch andere da, denen etwas zugemutet werden kann.
Alte Dame Kirche
…„Gnädige Frau, liebe Frau Kirche, wie haben Sie das gemacht, so alt zu werden?“ „Ich?“ fragt sie verwundert, „ich habe gar nichts gemacht.“ „Aber Sie können doch sicher viel erzählen, wie Sie es trotz allem immer noch geschafft haben, bis heute zu überleben.“ „Nein“, sagt sie da und schaut uns etwas streng an, „ich lebe doch, weil der Geist lebt.“
Ein Wort wie Feuer und Hammer
…Das Wort Gottes in Südafrika: wie ein Hammer zerschmettert es Vorurteile und haut Bausteine für ein Zusammenleben zurecht, in dem die Würde aller Menschen, ob schwarz oder weiß, anerkannt wird. Das Wort Gottes in China: es weckt ein Feuer der Begeisterung in einem zwölfjährigen Jungen, so dass ein alter Pfarrer wieder eine Bibel bekommt, seine Angst überwindet, eine Hausgemeinde gründet.