Röslein

Der Spross oder das Reis, wie Luther übersetzt hatte, der neue Trieb aus dem abgehackten Baum, aus scheinbar toten Holz, wird im Weihnachtslied zum Röslein. Ganz gleich, ob Reis oder Ros, es ist die gleiche zarte Hoffnung inmitten von lauter Kälte und Todesstarre gemeint: das Röslein, das mitten im Schnee wächst, der kleine Reisigzweig, der am Baumstumpf hervorgebracht wird.

Gott kommt zu uns

Gott kommt zu uns. Nicht wir finden ihn auf unseren eigenen Wegen. Er kommt nicht auf den Wolken schwebend oder sonst auf übernatürliche oder prachtvolle Weise. Der Gott, dem wir anklagend vorhalten, er lasse zu viel Leid und Bosheit in der Welt zu, der kommt als unser Bruder in unsere Welt und begegnet der Bosheit mit unerschütterlicher Liebe und Geduld.

Am Fuß eines Vulkans

Wir wissen, dass wir auf einem Pulverfass von Massenvernichtungsmitteln sitzen, das schon durch einen Computerfehler gezündet werden kann. Aber wir sehen keinen Anlass, wenigstens einen Teil unserer Kraft und Zeit dafür einzusetzen, um Auswege aus der Gefahr zu finden. Wir wollen weiterleben wie bisher, wie die Leute in Kolumbien am Fuße des Vulkans. Wie es für uns ausgeht, ist offen.

Neu werden durch Gottes Treue

„Lasst euch versöhnen mit Gott!“ Nichts weiter verlangt Paulus im Namen Gottes von uns. Nichts weiter sollen wir von anderen Menschen verlangen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wenn das die Überschrift über unser Leben ist, kann nichts mehr so bleiben, wie es war, dann ist darin eingeschlossen die Nächsten- und Feindesliebe, die Nachfolge Jesu, das Aufsichnehmen seiner leichten Last.

Reizwort „Frieden“

Die Hintergedanken machen den Frieden oft so schwer, wenn nicht unmöglich. Wir kennen das ja aus den großen Ost-West-Verhandlungen. Große Abrüstungsvorschläge werden gemacht, da wo es einem selber nicht so weh tut. Vom Kräftegleichgewicht wird gesprochen, von Überlegenheit wird geträumt. Man unterstellt dem Gegner das Schlimmste und hat damit einen Grund, selber das Schlimmste vorzubereiten.