Befreiender Gott oder Goldenes Kalb

„Kirche und Politik“ – ein heikles Thema für einen Gemeindebrief! Ich erinnere mich an deutschnationale Töne in Predigten des Pastors meiner westfälischen Heimatgemeinde, die ich als Konfirmand unpassend fand. Selber hielt ich es in den Achtziger Jahren als Pfarrer einer Gemeinde in der Wetterau für wichtig, dass sich die Kirche mit umstrittenen Fragen der Friedens-, Umwelt- und Sozialpolitik auseinandersetzt…

Bild: Helmut Schütz

Das Goldene Kalb: Vom Tanz zum Bürgerkrieg

Wir können es nicht aus der Bibel wegdeuteln: Ein ehrwürdiger Mann wie Mose ruft dazu auf, „den Bruder, Freund und Nächsten“ zu erschlagen, weil im Volk keinerlei Respekt vor Gottes Geboten existiert. Mit dem, was wir von der Barmherzigkeit Gottes an anderen Stellen der Bibel erfahren, hat dieses Strafverfahren nichts zu tun. Die Bibel ist nicht immer einfach zu lesen.

Bild: Helmut Schütz

Auferstanden von den Toten!

Ist unsere Feier heute morgen so etwas wie eine Trauerfeier um Jesus Christus, die wir jedes Jahr an diesem Kreuz wiederholen, so wie das Murmeltier täglich immer wieder grüßen muss? Nein, wir feiern keinen traurigen Abschied von Jesus, sondern wir begehen eine fröhliche Siegesfeier. Die Todesmächte, die unserem Leben das Glück, den Sinn, den Frieden rauben, hat er besiegt.

„Die Strafe liegt auf ihm“

Nicht die Ehre eines zutiefst gekränkten, beleidigten Patriarchen muss der Sohn Gottes durch seinen Tod wiederherstellen. Was ist das für eine Strafe, die auf ihm liegt, obwohl wir sie verdienen? Gemeint sind die tödlichen Folgen der Sünde. Wo Menschen nicht in Liebe füreinander da sind, entstehen Hass, Gewalt und Tod schon mitten im Leben statt eines wirklich erfüllten Lebens.