Das Baby Johannes freut sich über das Baby Jesus

Warum erzählt Lukas diese Geschichte, dass Johannes und Jesus schon als Kinder zusammengehören und dass Johannes sich über das jüngere Kind freut? Beide werden sich als Erwachsene darüber einig sein, dass sich viel ändern muss, damit endlich Gottes Wille auf der Erde geschieht. Nur die Frage, wie das geschehen soll, die haben sie verschieden beantwortet. Und doch gehören beide zusammen.

„Der Herr ist mein Hirte“

Für meine Mutter war dieser Psalm ein Trost – damals am Kriegsende. Die Angst vor Über­fällen, Plünderungen und Vergewaltigungen war groß. Elektrischen Strom gab es nicht mehr, Kerzen und Öl-Lampen wurden weggenommen, abends konnte man nicht mehr lesen. Aber die auswendig gelernten Bibelverse konnte ihr keiner nehmen, zum Beispiel: „Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.“

Bewahrende Engel

„An Himmelfahrt 1945 gingen wir zur Kirche. Es hat uns gestärkt. Der Kommandant sagte, es ist nicht erlaubt, in den nächsten Ort zu gehen ohne Erlaubnisschein. Er wollte uns in den Keller sperren. Ein katholischer Mann hat sich für uns eingesetzt, und uns ist nichts passiert. So muss ich sagen, dass oft Engel um uns waren, die uns bewahrt haben.“

Nur der Glaube macht reich

Johannes benutzt florierende Geschäftszweige in Laodicea, um bildlich auf etwas aufmerksam zu machen: Andere Dinge sind im Leben wichtig. Nur der Glaube macht reich. Nur wer Vergebung erfährt, braucht sich vor anderen nicht mehr zu verstecken. Nur wer von Christus die Augen aufgetan bekommt, sieht wirklich klar. Wichtiger als die äußere Gesundheit ist, dass man mit Gott ins Reine kommt.

Nichts als Worte?

Auf der Entgiftungsstation in Alzey fragte mich ein Alkoholiker: „Herr Pfarrer, sind Sie hier nur zum Reden oder kriegt man von Ihnen auch Hilfe?“ Mit Hilfe meinte er „‘n paa Mack“. Es fiel mir nicht ganz leicht, aber ich musste ihm sagen: „Meine Aufgabe ist hier wirklich ‚nur‘ das Reden. Für‘s Geld ist die Sozialarbeiterin zuständig.“

Kein Himmelszauberer und kein Super-Rambo

In der Schule fragt mich ein zwölfjähriges Mädchen: „Warum tut Gott nichts gegen den Krieg? Warum greift er nicht ein, wenn Kinder geschlagen werden? Wahrscheinlich gibt es ihn gar nicht.“ Ich frage zurück: „Wie soll Gott denn eingreifen?“ „Vielleicht zaubern“, sagt das Mädchen. Die Jungen in der Klasse meinen: „Gott müsste den bösen Menschen das Handwerk legen, so wie Rambo“.

Im Namen des dreieinigen Gottes

Gott macht uns fähig, durch seinen Geist, dass unsere Lippen gute Früchte hervorbringen: Worte, die aufbauen und nicht verletzen, die nicht verbergen, sondern Wahrheit aussprechen. So macht er uns heil – so kann überwunden werden, was zerrissen ist: die einzelne Menschenseele und die zerstrittene Menschheit. Es ist ein Unterschied, ob unsere Lippen verletzende Worte sagen oder Worte, die gut tun.

Nahrung für die Seele

Wie bekommen wir bei Jesus, was unsere Seele braucht? Welche Nahrung braucht die Seele denn? Der Psychotherapeut Kaspar Wolfensberger unterscheidet vier verschiedene Grundbedürfnisse unserer Seele: Zuwendung empfangen, Selbstentfaltung üben, Fürsorge und Schutz geben, Schuld abtragen in Form von Dank oder Reue. Jesus stellt einen engen Zusammenhang her zwischen einer rechtverstandenen Liebe zu uns selbst und unserer Fürsorge für den Nächsten.