…Vielleicht ist die Resignation der falsche Gott unserer Zeit: Man kann ja doch nichts ändern; ich kleines Licht kann überhaupt nichts tun. Aber Umkehr ist möglich, das ist die große frohe Botschaft der Bibel. Ich kann eingefleischte Gewohnheiten hinter mir lassen; ich kann die Dinge ganz tun, die ich gerade tue, statt mit den Gedanken schon wieder woanders zu sein.
Was ist Gemeinde?
…In der Bibel fängt der Glaube mit einzelnen Menschen an. Mit Abraham. Mit einem kleinen Volk zwischen großen Weltmächten. Mit Jesus. Mit einigen wenigen Jüngerinnen und Jüngern Jesu. Aber immer bleiben diese Menschen nicht allein. Mit der Familie Abrahams fängt es an, mit dem Volk geht es weiter, und auch die Jünger Jesu schließen sich zu einer engen Gemeinschaft zusammen.
Wärmende Gemeinschaft
…Die christliche Gemeinde wird nicht durch Pflichtgefühl und Zwangsmaßnahmen zusammengehalten, sondern durch die Wärme der Liebe Christi. Wenn wir davon nichts merken, ist etwas faul an unserer Art, Gottesdienst zu feiern. Von Gott bekommen wir den Start für ein neues Leben – umsonst. Er macht uns frei zur Liebe – auch für die manchmal schwierige Gemeinschaft einer Gemeinde von Christen.
Furcht vor Hilfe
…Als Jesus auf dem See zu den Jüngern kommt, fürchten sie ihn wie ein Gespenst. Nur Petrus wagt ein Experiment. Wenn uns jemand Hilfe anbietet, sind auch wir manchmal misstrauisch. Wird der Helfer uns enttäuschen? Sucht er nur seinen eigenen Vorteil? Oder wollen wir ihn nicht an unsere wunden Punkte heranlassen?
Mündige Kinder
…Die Bibel will uns nicht entmündigen, sondern Anleitung zum Wachstum im Glauben und in der Liebe geben. Als Erwachsene sind wir selbst verantwortlich für unser Verhalten, für unseren Glauben, ja sogar für unsere Gefühle. Aber dieses Wachstum bedeutet nicht, dass wir dann anderen etwas voraus haben im Sinne von „größer oder besser sein“.
Zwiespalt zwischen Wahrheit und Liebe
…Sie hörte aufmerksam die Vorwürfe des einen an, hörte lange zu. Dann sagte sie freundlich, aber sehr besorgt: „Ich sehe dies alles sehr wohl, aber eigentlich bist du es, der schuld ist.“ Und sie erklärte, warum. Und dann ging sie zum andern und machte es dort ganz genau so.
Augen
Der 3. Sonntag der Passionszeit, in diesem Jahr der 2. März, trägt den Namen „0kuli“, zu deutsch: „Augen“. Er stammt aus Psalm 25, 15a: „Meine Augen sehen stets auf den Herrn.“
„Ich glaube nur, was ich sehe“, sagen viele. Aber wie kann einer behaupten, Gott zu sehen? Der Psalmbeter erhofft Befreiung von dem Herrn, auf den seine Augen sehen…
Zeiten in der Wüste als Chance für neues Leben
…Zeugen des Glaubens leben von der Liebe Gottes und versuchen, Liebe im Umgang mit ihren Mitmenschen auszuleben. Dazu ist es nötig, Gott um Kraft zu bitten. Man muss wissen, dass man ohne Gott nichts tun kann, was für die Ewigkeit Bestand hat. Und wer seinen Mitmenschen mit Liebe begegnet, wird nicht gut den ganzen Tag über sie lamentieren können.
Reizwort „Frieden“
…Die Hintergedanken machen den Frieden oft so schwer, wenn nicht unmöglich. Wir kennen das ja aus den großen Ost-West-Verhandlungen. Große Abrüstungsvorschläge werden gemacht, da wo es einem selber nicht so weh tut. Vom Kräftegleichgewicht wird gesprochen, von Überlegenheit wird geträumt. Man unterstellt dem Gegner das Schlimmste und hat damit einen Grund, selber das Schlimmste vorzubereiten.
Wir sind geistlich arm
…Geistlich arm zu sein, hat einen großen Vorteil. Gelassen und voller Ruhe können wir sein, wie beim tiefen Ausatmen. Und ganz von selbst, so wie nach dem Ausatmen das Einatmen folgt, ohne unser Zutun, so folgt auf die geistliche Armut Gottes Geist. Gott kommt zu uns, rührt uns an, bewegt uns, vielleicht gerade dann, wenn wir von ihm wenig erwarten.