…„Immer muss man warten, warten, das will ich nicht.“ Ich hatte den Eindruck, da steckt ein kindlicher Trotz dahinter, vielleicht auch ein Stück Verwöhnung. Man kriegt alles gleich, weil den Eltern die Kraft und auch die Geduld fehlt, übertriebenenen kindlichen Wünschen ein Stück Vernunft entgegenzusetzen – und so lernt man es nie, Geduld zu üben.
Krafttraining für die Seele
…Wie kann ein Krafttraining für die Seele aussehen? Unser Herz braucht sozusagen den aufweichenden Frühregen, Begegnungen von einer Sanftheit, die uns Mut machen, überhaupt etwas von außen zu erwarten, was uns nicht ängstigt oder einsperrt. Wie schwer ist es, Vertrauen zu fassen, erst ein kleines bisschen, dann noch ein Stück mehr, bis es schließlich immer größer und tragfähiger wird.
Stumme Geduld
…Zacharias muss verstummen. Er kann nicht glauben, dass das Gebet vieler Jahre um ein Kind doch noch erhört wird. Es geht ihm wie so vielen Menschen heute, die sich vor Weihnachten fürchten, weil sie zwar eine große Sehnsucht im Herzen haben, aber nicht wieder enttäuscht werden möchten.
Kopf hoch – die Erlösung ist nahe!
…Wir hören in diesem Gottesdienst zweimal von Bäumen – von dem, der an Gott glaubt und Früchte bringt wie ein Baum an den Wasserbächen. Und vom Feigenbaum, der im Winter wie tot scheint und im Frühling wieder neue Zweige bekommt. Nun gibt es noch einen Baum, der für uns schon immer ein Sinnbild war für Gottes Treue und Beständigkeit.