Die Apostelgeschichte ist für Lukas die notwendige Ergänzung seines Evangeliums. In ihr stellt er dar, wie die Frohe Botschaft von Jesus Christus von Jerusalem und Judäa aus in der ganzen Welt verbreitet wird und durch Paulus sogar ins Zentrum des Weltreiches, nach Rom, gelangt.…
Lydia: Purpurfärberin und Gemeindeleiterin
…Lydia nötigt Paulus und seine Leute, bei ihr zu bleiben. Sie wird als selbstbewusste Frau geschildert, die sich Paulus gegenüber auf ihren Glauben an Jesus beruft und als Gesprächspartnerin auf gleicher Augenhöhe auftritt. Wer außer ihr sollte hier in Philippi die erste Christengemeinde geleitet haben? Lydia war die Leiterin, obwohl es auch Brüder in ihrer kleinen Gemeinde gab.
Drei Söhne von Eva, der Mutter aller Lebenden
…Ist Eva doppelt gescheitert? Erst als verführte Frau, die ihren Mann verführt? Dann als Mutter, deren Hoffnungen auf ihre Söhne enttäuscht werden? Durch ihren dritten Sohn Set wird Eva wirklich die Mutter aller Lebenden. Männlichkeit kann – anders als bei Kain und Lamech – auch mit Brüderlichkeit einhergehen, die Abel nicht vergisst und das zarte Pflänzchen Set geborgen aufwachsen lässt.
In Eintracht und Demut und ohne Egoismus
…Paulus wehrt Egoismus ab. Und es ist interessant, wie realistisch er das macht. „Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient“. Indem wir etwas für andere tun, tun wir damit indirekt immer auch etwas für uns selbst. Die Gemeinde bietet ein großartiges Aufgabenfeld, um sich zu entfalten, für die unterschiedlichsten Fähigkeiten.
Die Europawahl des Paulus
…Paulus wählt Europa als Missionsland und legt mit der Taufe der Purpurhändlerin Lydia und ihrer Familie in Philippi den Grundstein für die erste christliche Gemeinde auf europäischem Boden. Nachdem sie wegen der Heilung einer Sklavin ins Gefängnis kommen, ist der Gefängnisaufseher der erste europäische Mann, den Paulus und Silas für Christus gewinnen.
Zwei verschiedene Kindertaufen
…In der katholischen und evangelischen Kirche ist es üblich geworden, schon die kleinen Kinder zu taufen. Aber bei dir, du bist acht Jahre alt, ist es anders: Du hast schon viel von Gott und von Jesus gehört. Und irgendwann hast Du gesagt: „Jetzt will ich auch getauft werden; denn ich glaube an Jesus; ich will zu seiner Gemeinde gehören.“