…Zwei Eheleute, die beide erlebt haben, dass eine erste Ehe zerbrochen ist und dass nach vielen Verletzungen nun doch neue Liebe möglich war, schließen ihre neue Ehe im Vertrauen auf die Gnade und Treue Gottes.
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Texte und Themen rund um das meist gelesene Buch der Welt
Texte und Themen rund um das meist gelesene Buch der Welt
…Zwei Eheleute, die beide erlebt haben, dass eine erste Ehe zerbrochen ist und dass nach vielen Verletzungen nun doch neue Liebe möglich war, schließen ihre neue Ehe im Vertrauen auf die Gnade und Treue Gottes.
…Im ersten Teil des Trauspruchs sagt Paulus: „Seid niemand etwas schuldig!“ Liebe hat nichts mit Druck zu tun, nichts mit Sätzen wie: „Du musst aber…!, das gehört sich so!, so etwas tut man nicht!“ Aber die große Ausnahme ist – eben die Liebe. Wer weiß, wie das ist, geliebt zu sein, der ist diese Liebe auch dem anderen Menschen schuldig.
Liebe ist mehr als Gefühl. Liebe ist Gefühl plus Verantwortung. Und dazu gehört auch, dass ich meinen Verstand einschalte. Als Ehepaar verbindet uns mehr als Liebelei – ein Bund fürs Leben, an dem es sich jeden Tag zu arbeiten lohnt. Dann stimmt es, was Paulus sagt: „Die Liebe hört niemals auf.“
…Ist nach dem Trauspruch aus Psalm 25, 10 das Halten der Gebote die Bedingung für Gottes Güte und Treue? Nein, Gott liebt uns nicht deswegen, weil wir die Gebote halten, und er hört nicht auf, uns zu segnen, wenn wir schuldig werden. Wenn wir mit Liebe beschenkt sind, können wir einander in Liebe begegnen.
…Das Gebot der Liebe kann nicht veralten. Gemeint ist nicht das Gleiche wie Harmonie. Streitpunkte unter den Teppich zu kehren, nützt gar nichts, wenn irgendwann der Teppich so hügelig wird, dass man ins Stolpern kommt. Auch Liebende streiten. Es kommt darauf an, dass man es fair tut.
…Wenn ich nach dem Trauspruch aus dem Galaterbrief des Paulus die Last des andern mittragen will, muss ich mich einfühlen können – mit aktiver Liebe. Nicht nur spüren, was ich selber fühle, was mir selber wichtig ist, sondern sich auch vorstellen zu können: Was könnte ihr wohl wichtig sein? Was sind die Sachen, an denen sein Herz hängt?
…Im zweiten Kapitel des Philipperbriefs ermutigt Paulus die Menschen in seiner Lieblingsgemeinde zu einer einmütigen, einträchtigen Liebe. Seine Worte können einem Ehepaar Mut machen zu dem, was er Demut nennt: Ich nehme mich so, wie ich bin, weil Gott mich so liebt, wie ich bin. Dann kann ich auch den andern Menschen neben mir so gelten lassen, wie er ist.
…Ein ganzer Abschnitt aus dem Kolosserbrief ist der Trautext für ein Ehepaar. Wenn wir wissen: Ich bin von Gott geliebt, dann bekommt unser ganzes Leben ein anderes Vorzeichen. Aus dem krummen Holz, aus dem wir Menschen geschnitzt sind, macht Gott sich seine Heiligen – Menschen mit aufrechtem Gang – fähig zu Verantwortung und Liebe.
…In der menschlichen Liebe unserer Ehe segnet uns Gott als der Gute Hirte. Und wenn es uns nicht an Liebe mangelt – was wollen wir mehr? Egoistisch wird nur, wer meint, vom Leben benachteiligt zu sein. Wer lieben kann, ist nicht nur ein Segen für seinen Ehepartner, sondern auch für andere Menschen.
…Warum ist es notwendig, Liebe anzuziehen? Adam und Eva, dieses Urbild der Partnerschaft, so wie wir Menschen von Gott gewollt und geschaffen wurden, sie brauchten noch keine Kleidung, sie waren ohne Scham oder Stolz einander in vertrauensvoller Liebe zugetan, bis sie unter die Herrschaft der Angst gerieten und mit dem Gottvertrauen auch eine Liebe verloren, die selbstverständlich einfach da ist.