„Gib dich zufrieden und sei stille“

Um Zufriedenheit geht es, der wir uns öffnen oder verschließen können. „Gib dich!“, das ist eine Aufforderung, loszulassen, etwas wegzugeben, Kontrolle aufzugeben. „Sich zufrieden geben“ ist mehr als „man muss zufrieden sein“, weil es nicht anders geht. Nein, das ist ein Ausdruck der Dankbarkeit, denn Gott ist der Gott meines Lebens, in ihm „ruht aller Freuden Fülle“ – echte Lebenserfüllung.

Die Weisheit des Gekreuzigten

Ein Gekreuzigter, das war doch ein Gehenkter, ein Geächteter, er galt doch als Verbrecher, als Rebell gegen die Staatsmacht, als ein verwerflicher Aufrührer. Doch Paulus schämt sich nicht, gerade dieses Wort für den Menschen zu benutzen, den er am meisten liebhat und den er allen anderen Menschen nahebringen möchte. Gott ist in Christus selber in die Schwachheit der Menschen herabgestiegen.

„Gebt Raum dem Zorn, aber rächt euch nicht selbst!“

Wer sich rächt, tut es oft, weil der Täter selber fühlen soll, was er einem anderen angetan hat. Aber menschliche Rachetaten können das nicht erreichen, denn dann müsste der Täter ja erst einmal fühlen können wie ein mitfühlender Mensch. Das schafft nur Gott: einen Übeltäter mit dem konfrontieren, was er wirklich angerichtet hat, ohne dass er sich davor verstecken kann.

Macht Jesus keine Schande!

Fünf Wörter im Predigttext aus dem 1. Petrus­brief laden zu Missverständnissen ein. Zum Beispiel: Die Übersetzung „brüderlich“ für das griechische Wort „philadelphos“ schließt die Schwestern aus, obwohl das Griechisch-Lexikon auch die Bedeutung „geschwisterlich“ zulässt. Geschwister müssen miteinander leben, trotz Eifersucht und Konflikten, und dieses Familiensetting ist für Petrus Vorbild auch für das Zusammenleben der Christen, auch im Aushalten von Unterschieden.