…Um Zufriedenheit geht es, der wir uns öffnen oder verschließen können. „Gib dich!“, das ist eine Aufforderung, loszulassen, etwas wegzugeben, Kontrolle aufzugeben. „Sich zufrieden geben“ ist mehr als „man muss zufrieden sein“, weil es nicht anders geht. Nein, das ist ein Ausdruck der Dankbarkeit, denn Gott ist der Gott meines Lebens, in ihm „ruht aller Freuden Fülle“ – echte Lebenserfüllung.
Die Weisheit des Gekreuzigten
…Ein Gekreuzigter, das war doch ein Gehenkter, ein Geächteter, er galt doch als Verbrecher, als Rebell gegen die Staatsmacht, als ein verwerflicher Aufrührer. Doch Paulus schämt sich nicht, gerade dieses Wort für den Menschen zu benutzen, den er am meisten liebhat und den er allen anderen Menschen nahebringen möchte. Gott ist in Christus selber in die Schwachheit der Menschen herabgestiegen.
„Es war Ja in ihm!“
…Sagt Gott in Jesus wirklich Ja zu jedem Menschen? Die einzigen Menschen, bei denen Gottes Vergebung an Grenzen stößt, sind diejenigen, die Vergebung überhaupt nicht wollen. Die halten sich entweder für zu gut oder wollen gar nicht gut sein. Ich bin ja böse, ich kann mich eh nicht ändern, also ist es egal, ob ich mich bemühe oder nicht.
Kapitel 11: Schuld und Frieden
…Im elften Kapitel seines Buches geht es Helmut Schütz um noch ein schwieriges Thema, das mit Gefühlen zusammenhängt: Schuld an sexueller Gewalt empfindet das Opfer, nicht der Täter. Was ist mit Scham, Sünde, Erbsünde? Was ist der Gegenpol: Vergebung, Versöhnung, Frieden?
Kapitel 10: Liebe und Zorn
…Im zehnten Kapitel seines Buches geht es Helmut Schütz um die Gefühlspalette zwischen Liebe und Zorn. Opfer von sexueller Gewalt haben im Umgang mit ihnen oft Schwierigkeiten, auch mit Rachegefühlen und Vergebung, erst recht mit Hassliebe.
Alle Tränen abwischen
…Ich glaube an das ewige Leben bei Gott. Und ebenso daran, dass dieses irdische Leben kostbar ist; darum weinen wir, wenn uns ein Kind genommen wird, wenn wir einen geliebten Menschen hergeben müssen, wenn jemand sich aus Verzweiflung selbst das Leben nimmt. Und wenn einer einsam stirbt, weint Gott allein um ihn, weil kein anderer Tränen für ihn übrig hat.
„Gebt Raum dem Zorn, aber rächt euch nicht selbst!“
…Wer sich rächt, tut es oft, weil der Täter selber fühlen soll, was er einem anderen angetan hat. Aber menschliche Rachetaten können das nicht erreichen, denn dann müsste der Täter ja erst einmal fühlen können wie ein mitfühlender Mensch. Das schafft nur Gott: einen Übeltäter mit dem konfrontieren, was er wirklich angerichtet hat, ohne dass er sich davor verstecken kann.
Nachtlichter
…Wenn ich durch die Dunkelheit der Nacht wandere, dann habe ich zwei Möglichkeiten. Ich kann meinen Kopf hinuntergleiten lassen. Doch dann nehme ich nur noch die Dunkelheit wahr. Die Orientierung fällt noch schwerer. Oder ich kann mich dazu entschließen, meinen Kopf Richtung Horizont zu heben. Dann werde ich die Nachtlichter erkennen.
Ein Arbeitstag im Leben Jesu
…Matthäus erzählt von einem Tag aus dem Leben Jesu. Es ist ein Arbeitstag, der auch einen Feierabend hat. Es ist ein Tag vieler Begegnungen. Da wird viel getan, viel gedacht und auch viel gefühlt. Jesus heilt einen Gelähmten, vergibt Sünden, gewinnt einen Zöllner zum Freund und eine Menge Moralapostel als Feinde. Schließlich lehrt er den Jüngern des Johannes rechtes Fasten.
Macht Jesus keine Schande!
…Fünf Wörter im Predigttext aus dem 1. Petrusbrief laden zu Missverständnissen ein. Zum Beispiel: Die Übersetzung „brüderlich“ für das griechische Wort „philadelphos“ schließt die Schwestern aus, obwohl das Griechisch-Lexikon auch die Bedeutung „geschwisterlich“ zulässt. Geschwister müssen miteinander leben, trotz Eifersucht und Konflikten, und dieses Familiensetting ist für Petrus Vorbild auch für das Zusammenleben der Christen, auch im Aushalten von Unterschieden.