…Die Erzählung vom Paradies stellt nach Karl Barth „den inneren Grund des Bundes“ dar. Gott hat Adam zwar aus Staub gemacht, aber mit Lebensgeist von sich selbst ausgestattet und ihm Heimat im Garten Gottes gegeben; der Mensch mag vergessen, dass ihm diese Würde verliehen wurde, aber Gott vergisst sein Geschöpf nie.
Das fromme Atheistlein
…Ich gebe drei Ermutigungen weiter, um es schaffen zu können, „beim Herrn zu sein“: Aus einer Quelle schöpfen, die größer ist als ich. Ein Atheistlein im Kopf beschäftigen, das falsche Gottesbilder zerschlägt. Unter dem Schirm des Höchsten sitzen und auf ihn vertrauen.
Auserwählt zur Verantwortung
… hoffen wir im Herbst 2006 auf stabilen Frieden im Nahen Osten. Ein kompliziertes Geflecht von Existenzängsten, Landansprüchen und fanatisch-religiösem Hass verhindert es jedoch, „dem Frieden eine Chance zu geben“, wie Jitzchak Rabin kurz vor seiner Ermordung im November 1995 auf einer Friedenskundgebung sagte.…
Lob der Zweisamkeit
…Die Frage: „Wie kann ein einzelner warm werden?“ entsteht in einer Gesellschaft, in der traditionelle Strukturen zerfallen und soziale Kälte entsteht. Da ist es wichtig, Orte zu finden, wo man zusammenrückt und Wärme erlebt, und Menschen, die einen tröstend in den Arm nehmen, wenn man Trauer und Unrecht zu verarbeiten hat, oder die zuhören, wenn man sein Herz ausschütten will.
Hammerschläge mit hammerharten Folgen
Hammerschläge an der Schlosskirche stören die Abendruhe in Wittenberg am 31. Oktober 1517. Ein 33jähriger Mönch nagelt ein Diskussionspapier an die Kirchentür. In 95 Thesen legt sich Dr. Martin Luther mit einer korrupt gewordenen Weltkirche an, die den Bau der Peterskirche in Rom mit dem Verkauf von Ablassbriefen finanziert.…
„Wir sind Papst“
… fragt mich einer beim „Fünfziger“-Stammtisch in kleiner Runde, was ich vom neuen Papst halte. Ich antworte: Benedikt XVI. ist für mich ein persönlich integrer klarer theologischer Denker mit gewissen konservativen Ansichten, die ich nicht teile. Da entgegnet ein anderer: „Für dich müsste er doch der Anti-Christ sein – wie für Martin Luther.“…
Das Verbindungsstück
… denke ich über das Kreuz Jesu nach. Trennt es die Menschen oder verbindet es sie miteinander?
Sieht man das Christentum als eine Religion, die sich gegen andere Religionen behaupten muss, kann das Kreuz zum Symbol der Trennung werden, zur Waffe im „Kreuzzug“ gegen den Andersgläubigen.…
Bestattung – katholisch und evangelisch
Was spielt sich bei einer evangelischen Beerdigung oder Trauerfeier ab?…
Der schlafende und der wache Jesus im Sturm
…Das ist die eigentliche Göttlichkeit dieses Menschen Jesus: sein Vertrauen zum Vater im Himmel ist so unendlich groß, dass er selbst durch das aufgewühlteste Meer hindurch Gottes Hand spürt, die ihn trägt, dass er selbst mit der größten Todesangst im Herzen, die er in Gethsemane zu spüren bekommen wird, sein Gottvertrauen nie verliert.
Jesus – jüdischer Gottessohn
Sehr verehrte Frau Lapide!
Als früherer evangelischer Pfarrer von Alzey möchte ich Ihnen sagen, dass ich mich über Ihren Besuch in Alzey gefreut habe. Stark sehbehindert konnte ich leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen, höre aber, dass Sie viele Herzen für die gute Sache der Ökumene von Juden und Christen gewonnen haben.…