…Durch deine Liebe machst du uns tüchtig „zum Erbteil der Heiligen“, die im Gottvertrauen leben. Wir haben sie schon, die Erlösung – und zugleich warten wir auf sie. Wir können nicht die Hände untätig in den Schoß legen, weil wir ja erlöst sind – nein, wenn du uns in die Weite führst, führst du uns auch in die Verantwortung!
Rechtfertigungslehre – ein alter Hut?
Ein Kirchenvorsteher erzählte mir, er sei beinahe nicht konfirmiert worden, weil er den Kernsatz zur Rechtfertigung von Paulus nicht auswendig lernen wollte: „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“…
Gott will von uns gefunden werden
…Gott – einer, der sich verbirgt vor unseren Augen. Gott – einer, der gefunden werden will. Und wir? Wir geben die Suche viel zu schnell auf. Wir fangen gar nicht erst an mit der Suche. Wir begnügen uns mit selbstgebastelter Erfüllung unseres Lebens, mehr schlecht als recht, es hilft einem ja keiner, es gibt nichts geschenkt, allein muss man‘s schaffen.
Stark und schwach
…Im Verlieren kann ein Gewinn stecken. Einer, der es immer nötig hat, zu gewinnen, ist in Wirklichkeit ein Verlierer. Einer, der immer stark ist, schützt sich manchmal nicht ausreichend vor Gefahren, die auch ihn bedrohen. Und jemand, der schwach scheint, kann durch eine innere Stärkung auch ein schweres Schicksal überwinden.
Die Bibel – ein Buch mit sieben Siegeln?
…Wenn uns das Vertrauen zu Gott fehlt, können wir die Bibel nur missverstehen. In dem Maße aber, wie beim Bibellesen unser Gottvertrauen wächst, wird auch unser Verstehen der Bibel wachsen. Wer sich allein sehr schwer tut mit der Bibel, dem kann ich nur raten: Kommen Sie in den Bibelkreis, der für jeden offen ist, gerade auch für kritische Mitdenker!
Ökumene im Gespräch
…Ökumene ist nicht einfach. Zwar begegnen wir uns heute freundlich. Aber die Trennung bleibt. Die einen sagen: Wozu denn noch Unterschiede machen? Wir glauben doch alle an den einen Herrgott! Die anderen sagen: Wir können unsere Unterschiede nicht einfach übergehen. Sonst stünde am Schluss vielleicht nicht ein gemeinsames Christentum, sondern ein entleerter Glaube oder gar die Auflösung der Kirche.
Zeiten in der Wüste als Chance für neues Leben
…Zeugen des Glaubens leben von der Liebe Gottes und versuchen, Liebe im Umgang mit ihren Mitmenschen auszuleben. Dazu ist es nötig, Gott um Kraft zu bitten. Man muss wissen, dass man ohne Gott nichts tun kann, was für die Ewigkeit Bestand hat. Und wer seinen Mitmenschen mit Liebe begegnet, wird nicht gut den ganzen Tag über sie lamentieren können.
Dein Reich komme – dein Wille geschehe!
…Das Reich Gottes beginnt nicht erst nach einem Umsturz, sondern mit euch, sagt Jesus den Ungeduldigen. Ihr braucht nicht zu warten, bis ihr einmal tot seid, sagt er den Mutlosen: das Reich Gottes beginnt schon hier auf dieser Erde. Dein Wille geschehe – die Ergebenheit in Gottes Willen und die Bitte um die Bereitschaft, etwas zu tun, widersprechen sich nicht.
Wovon hat Jesus Christus seine Jünger befreit?
…Johannes Plaß hat seinen 1924/25 geschriebenen Aufsatz, den er als theologisches Vermächtnis verstand, natürlich nicht selbst ins Internet gestellt. Sein Enkel Gerhard Plaß hat ihn mir aus seinem Nachlass zur Verfügung stellen lassen, sein Urenkel Reiner Plaß hat mir erlaubt, ihn auf der Bibelwelt zu veröffentlichen.
Helmut Schütz