…Vielleicht sind wir Judas am ähnlichsten in seiner Hoffnungslosigkeit. Aber wenn es stimmt, dass auch die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, kann auch Judas nach seinem Selbstmord die Stimme gehört haben, die ihm sagt: „Du sollst leben!“ Ich habe keinen Grund, mich höher zu stellen als den Judas, aber ich brauche mich auch nicht zu verdammen.
Reklame für Jesus
…Wie macht Jesus für sich Reklame? Er benutzt keine Tricks. Er spürt, dass Matthäus, der Zöllner, offen für ihn ist, und fragt ihn einfach: Kommst du mit? Er hört, dass die Pharisäer, also sehr angesehene Leute im Dorf, sich über ihn aufregen, und sagt ihnen offen: Für euch bin ich auch gar nicht da. Ihr braucht mich eben nicht.
Wie Jesus allen Versuchungen widersteht
…In Versuchung geraten wir, wenn uns eingeflüstert wird, wir hätten von Gott nicht genug zu erwarten und ohne Ellbogen käme man in unserer Gesellschaft nicht weit. Diesem Irrglauben tritt Jesus entgegen, indem er allen Versuchungen des Teufels widersteht. Statt die Weltherrschaft anzustreben, geht er den Weg des Leidens.
Fromm sein – neu definiert!
…„Fromm“ ist nicht der, der meint, ein besserer Christ zu sein. Und nicht nur der ist „fromm“, der nie an Gott zweifelt. „Fromm“ im Sinne Jesu ist, wer weiß, dass er auf Gottes Güte angewiesen bleibt. „Fromm“ sind wir, wenn wir offen sind für Gott, der uns oft fremd ist, und offen für unseren Nächsten, auch wenn er unbequem ist.
Christi Wort will bei uns wohnen
…Ich nehme mich wahrscheinlich häufig zu wichtig, indem ich denke: wenn ich etwas nicht tue, dann tut es keiner. Stellen wir uns das doch einmal vor: Das Wort Christi wohnt bei uns. Jeden Tag. Jede Stunde. Christus trägt uns. Wir sind nicht diejenigen, die die Last der ganzen Welt tragen müssen. Nicht einmal unsere eigene Verantwortung müssen wir allein tragen.
Ausgesetzt
…Der Künstler übertreibt nicht: täglich werden Kinder ausgesetzt, misshandelt, als Arbeitssklaven ausgebeutet. Ich erschrecke über das Bild, weil ich ohne das Kind vielleicht gar nicht wahrnehmen würde, wie schrecklich wir unsere Zeit haben werden lassen. Doch zugleich ist das schreiende Baby für mich ein Zeichen der Hoffnung. Eben weil es schreit!
Gemeinsam helfen – gemeinsam heilen
Der Zucker- und Salzlöffel ist ein Beispiel für die Heilung kranker Kinder mit einfachen Mitteln. Man hat gemerkt, dass es nicht so gut ist, wenn man große Krankenhäuser baut oder nur Ärzte hinschickt. Die meisten Menschen wohnen viel zu weit weg. Deshalb hat man sich acht Punkte ausgedacht, die noch wichtiger sind für arme Länder…
Jesus vor der Tür
…Und dann ist Jesus auch hier nach Reichelsheim gekommen. Er ist auch im Pfarrhaus gewesen. Es klopfte nicht. Nein, der Fünfjährige stürmte gleich ins Arbeitszimmer seines Vaters. „Papa, wann spielst du endlich mit mir ein Spiel?“ Der Mann am Schreibtisch wirkte sichtlich genervt. „Du weißt doch, es geht jetzt nicht. Ich muss noch die Predigt für morgen fertig schreiben.“
„Und Henoch wandelte mit Gott“
…In einer alten Armenbibel greift der Arm Gottes aus den Wolken herunter, fasst Henoch am reichlichen Haarwuchs und schwingt ihn freihändig nach oben. Diese Vorstellung hat wohl früher den Menschen geholfen, sich ihren Glauben auch bildlich einzuprägen. Heute brauchen wir andere Vorstellungen. Wir spüren die Hand Gottes, gehen mit ihm, wenn wir halten und gehalten werden, trösten und getröstet werden.
Kelch des Zorns und der Versöhnung
…Der Kelch des Zorns – wird er sich noch einmal über uns ergießen? Wir könnten es durch unsere Anstrengung allein nicht verhindern. Jesus hat, nachdem er schwer mit sich und seiner Angst gekämpft hat, den Kelch des Zornes Gottes ausgetrunken bis zur bitteren Neige, den Kelch, der eigentlich für uns wegen unseres immer wieder gott-losen Verhaltens bestimmt gewesen wäre.